zum Hauptinhalt
Teile der Decke in der Dorfkirche waren im Juni eingestürzt.

© dpa/Stefan Determann

Das Weihnachtswunder von Grüneberg: Brandenburger Dorfkirche nach Dacheinsturz saniert

Am Heiligen Abend findet nach dem Dacheinsturz vom Juni der erste Gottesdienst in der Kirche von Grüneberg statt. Bischof Christian Stäblein feiert dort mit den Einwohnern die Christvesper. Doch eine Sorge bleibt.

Im Juni gingen die Bilder durch ganz Deutschland: Der Altarraum der Dorfkirche von Grüneberg war meterhoch mit Schutt bedeckt, die Kanzel war unter Brettern und Deckenteilen begraben. Mit einem lauten Knall war Mitte Juni die zu DDR-Zeiten errichtete Unterdecke der Kirche herabgestürzt.

Heute sind die Schäden an der aus dem 13. Jahrhundert stammenden Kirche weitgehend behoben. Und wie er es im Sommer versprochen hatte, wird auch Bischof Christian Stäblein am Heiligen Abend nach Grüneberg kommen und mit den Einwohnern die Christvesper feiern. 

Bischof Stäblein: „Das ist ein kleines Weihnachtswunder“

„Wo noch vor wenigen Monaten die Decke eingestürzt ist, feiern wir jetzt das Fest der Geburt und des Anfangs“, sagte Stäblein. „Was für ein Zeichen.“ Die Tatkraft und Entschlossenheit der Menschen vor Ort hätten Erfolg gehabt und verdienten allen Respekt. Dies sei ein „kleines Weihnachtswunder, das wir feiern wollen.“

Finanzielle Unterstützung für den Wiederaufbau des Gotteshauses gab es vom Land Brandenburg. Mit rund 40.000 Euro aus der Denkmalhilfe des Landes beteiligte sich das von Manja Schüle (SPD) geleitete Kulturministerium am Wiederaufbau. „Weihnachten ist das Fest der Liebe, der Familie, des Zusammenkommens, der Mitmenschlichkeit, des Friedens“, sagte die Ministerin. Um es zu Feiern, brauche es aber „geeignete Orte.“

„Kirchen sind solche Orte“, sagte die Ministerin. „Sie stehen für Miteinander, sind Stätten der Hoffnung, Orte der Begegnung.“ Daher berühre es sie sehr, dass es Einsatzes sehr vieler Menschen gelungen sei, die Kirche in Grüneberg wieder zu einem Ort zu machen, an dem Weihnachten unter einem sicheren Dach gefeiert werden könne.

Pfarrstelle unbesetzt

Doch noch sind die Grüneberger nicht wunschlos glücklich, berichtet der Superintendent des Kirchenkreises Oberes Havelland, Uwe Simon. Denn die Pfarrstelle des Sprengels „Löwenberger Land“, zu dem auch Grüneberg gehört, ist derzeit unbesetzt. Eine Pfarrerin oder ein Pfarrer wird dringend gesucht.

„Grüneberg hat ein sehr lebendiges Gemeindeleben: Schon zu den Sonntagsgottesdiensten kommen regelmäßig 20 bis 25 Menschen, was für ein Dorf dieser Größe viel ist“, sagt Simon. Dazu gebe es Konzerte, verschiedene Gemeindekreise und zahlreiche, im Ort gefeierte Feste, an denen die Kirche beteiligt sei. „Es wäre ein schönes Weihnachtsgeschenk, wenn sich nach der Sanierung der Kirche nun auch noch ein neuer Pfarrer fände.“

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false