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Kitas haben ein Problem damit, ausreichend Personal für die Betreuung der Kinder zu finden.

© dpa/Monika Skolimowska

„Gute-Kita-Gesetz“: 1150 neue Erzieherstellen in Brandenburg finanziert – oft kamen Quereinsteiger

Mit dem sogenannten Gute-Kita-Gesetz hat der Bund Brandenburg geholfen, die Betreuungsqualität in Kitas und Krippen zu verbessern. Doch es fehlen Fachkräfte.

Mit einer Finanzspritze von 165 Millionen Euro des Bundes hat Brandenburg seit Mitte 2020 zusätzlich 1150 Erzieherstellen in Kindertagesstätten finanziert. Damit konnten die Personalbemessungen im Kita- und im Krippenbereich zum Teil deutlich verbessert werden, wie aus der Antwort des Jugendministeriums in Potsdam auf eine Anfrage aus der Landtagsfraktion von BVB/Freie Wähler hervorgeht (hier als PDF).

In Brandenburgs Kitas waren am 1. März 2022 rund 24.300 Kräfte beschäftigt – 20.500 hatten einen Berufsabschluss als staatlich anerkannte Erzieherin oder Erzieher.

Mit den Geldern aus dem Gute-Kita-Gesetz des Bundes konnte das Personalverhältnis in Kitas von einer Fachkraft je elf Kinder ab August 2020 auf eine Fachkraft je zehn Kinder verbessert werden. Im Krippenbereich war eine Fachkraft ab August 2022 statt für fünf rechnerisch nur noch für 4,65 Kinder zuständig. Im Kita-Bereich wurden 690 Stellen und im Krippenbereich 460 Stellen geschaffen.

2027
Kitas gibt es in Brandenburg.

Mit dem Gesetz hatte der Bund den Ländern insgesamt 5,5 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt, um die Qualität der Kindertagesbetreuung zu verbessern. Darüber hinaus sollten die Eltern bei den Gebühren entlastet werden. Das Gesetz war im Januar 2019 in Kraft getreten und galt bis Ende 2022. In Brandenburg wurde es ab August 2019 umgesetzt.

In der Antwort auf die Anfrage verweist das Jugendministerium darauf, dass das Land Brandenburg mit eigenen Mitteln zusätzlich 350 Stellen für pädagogisches Personal in den Kitas finanziert hat. Damit sollen längere Betreuungszeiten für Kinder im vorschulischen Bereich gesichert werden.

Genaue Zahl der Quereinsteiger kennt das Ministerium nicht

Laut Ministerium sind viele Kita-Beschäftigte sogenannte Quereinsteiger, die zuvor in einem anderen Beruf gearbeitet hatten. Wie viele Kräfte ohne abgeschlossene Berufsbildung in den insgesamt 2027 Brandenburger Kindertageseinrichtungen arbeiten, konnte die Behörde nicht ermitteln.

Ende April dieses Jahres gab es etwa 12.200 amtliche Bewilligungen für den Einsatz von Quereinsteigern in Kitas. Viele qualifizierten sich beruflich weiter. Beschäftigungszahlen ließen sich daraus aber nicht ableiten, erklärte das Ministerium. Wegen ihrer Weiterbildung würden die Mitarbeiter statistisch in verschiedenen Kategorien registriert. Dies könne dazu führen, dass sie mehrfach erfasst würden.

Erst am Montag dieser Woche hatten Eltern, Erzieher und Wohlfahrtsverbände in einer landesweiten Protestaktion vor einem „Kitakollaps“ in Brandenburg gewarnt. Es fehlten Kita-Plätze, Fachkräfte und gesetzliche Regelungen zu Finanzierung und Qualität der Einrichtungen, hieß es seitens der Initiatoren. Die Einrichtungen müssten Öffnungszeiten reduzieren oder tageweise schließen. In der Praxis betreue eine Fachkraft teils mehr als 20 Kinder. (Tsp, dpa)

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