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© imago/photothek

Körperverletzungen, Drohungen, Beleidigungen: Zahl der Gewaltdelikte an Brandenburgs Schulen nimmt zu

Auf den Brandenburger Pausenhöfen oder in den Klassenzimmern kommt es mitunter zu Angriffen zwischen Schülern und auch gegen Lehrer. Die Zahlen nahmen zuletzt zu. Was sagt das Ministerium dazu?

Die Zahl der Gewaltdelikte an Schulen hat in Brandenburg zuletzt deutlich zugenommen. Im Jahr 2022 wurden der Polizei insgesamt 910 sogenannte Rohheitsdelikte gemeldet, wie die Beamten auf Anfrage mitteilten. Somit liegt der Wert nach einem Rückgang in den Coronajahren 2021 und 2020 deutlich über dem Vor-Pandemie-Niveau. 2019 registrierte die Polizei nach eigenen Angaben knapp 860 solcher Fälle. Zu den Rohheitsdelikten zählen die Beamten Vergehen wie Körperverletzung, Bedrohung, Nötigung und Beleidigung.

Auch die Zahl der betroffenen Minderjährigen stieg im Fünfjahresvergleich zwischen 2022 und 2018 auf einen Höchstwert. Knapp 900 junge Menschen wurden demnach 2022 Opfer der Attacken. 2018 waren es etwas mehr als 700. Auffällig ist der Anstieg bei den betroffenen Lehrkräften. 140 Lehrer waren im Jahr 2022 Ziel der Delikte. Fünf Jahre zuvor waren es laut Polizeistatistik nur 100 Lehrkräfte.

Die Gründe, dass Schüler Gewalt ausübten oder androhten, seien vielschichtig, erklärte ein Sprecher des Bildungsministeriums auf Anfrage. Dazu zählten unter anderem Faktoren, wie „Defizite in der Selbststeuerung und geringes Selbstwertgefühl aber auch familiäre und soziale Ursachen, wie Gewalterfahrungen in der Familie oder Akzeptanz sowie soziale Normen und Werte und die jeweilige Akzeptanz in der Gruppe der Gleichaltrigen“. Auch Gewaltinhalte in Medien und auf Online-Plattformen könnten aggressives Verhalten begünstigen.

Schüler müssten lernen, auch gewaltfrei Konflikte zu lösen, so der Ministeriumssprecher. Im Land gebe es daher verschiedene Ansätze, Gewalt entgegenzuwirken. Die Rahmenlehrpläne für die Jahrgangsstufen 1 bis 10 und die gymnasiale Oberstufe verpflichteten die Schulen, das Thema „Gewaltprävention“ zu unterrichten. Zudem gibt das Ministerium Hinweise, wie auf Gewaltfälle zu reagieren sei. Auch speziell für Lehrkräfte konzipierte Online-Angebote zum Thema Gewaltprävention gibt es. (dpa)

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