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Das Team von Climate Connect mit den Mitgründern Tobias Rehm (3.v.r.) und Christoph Stoll (2.v.r.). Die in Erlangen gegründete gemeinnützige Organisation ist Träger des Climate Hub Potsdam.

© Promo/promo

„Climate Hub Potsdam“ startet : Klima-Mitmachtag in der Biosphäre

Die Landeshauptstadt bekommt als zweite Stadt nach Erlangen einen „Climate Hub“. Beim Auftakt am Freitag in der Potsdamer Tropenhalle sollen erste konkrete Ideen entwickelt werden.

Lokale Klima-Initiativen zusammenbringen – vor Ort, aber auch mit Gleichgesinnten bundesweit und international: Das hat sich die gemeinnützige Organisation Climate Connect vorgenommen. Am morgigen Freitag feiert die Initiative den Auftakt des „Climate Hub Potsdam“ mit einem Klima-Mitmachtag in der Biosphäre im Volkspark. Dann wird nicht nur die namensgebende Internet-Plattform online gehen. In fünf Workshops zu Themen wie Wohnen, Mobilität oder Bildung können Interessierte auch erste konkrete Ideen für Potsdam entwickeln. Nach Erlangen, wo Climate Connect 2020 entstand, ist Potsdam die zweite Stadt mit einem „Climate Hub“.

Das Pilotprojekt in Erlangen funktioniere sehr gut, sagte Mitgründer Tobias Rehm den PNN. Er nennt ein Beispiel: Im Januar sei über den Climate Hub eine Steckersolarinitiative ins Leben gerufen worden – nach einem Vorbild aus Darmstadt. Zwar gab es in Erlangen schon einen Energiewendeverein, der habe für das Thema aber keine Kapazitäten gehabt. Über die Internetplattform war man auf die Darmstädter aufmerksam geworden – über den Climate Hub sei ein Kickoff-Treffen vereinbart worden, der Stein kam dann schnell ins Rollen.

Tobias Rehm, Mitgründer von Climate Connect.

© Nicolas Martin-Beaumont/promo

Solche Effekte verspricht sich Rehm auch in Potsdam: „Man muss nicht jedes Projekt wieder neu erfinden“, sagt der 29-Jährige. Engagierte könnten über die Plattform von den Erfahrungen an anderen Orten profitieren. „Wir wollen ein großes Netzwerk von vielen Städten schaffen, um den Austausch zu fördern.“ Bis 2025 sollen Climate Hubs in zwölf Städten entstehen, lautet das ehrgeizige Ziel. Neben Potsdam haben den Angaben zufolge unter anderem Jena, Kiel und Magdeburg ihr Interesse bekundet.

35.000
Euro kostet das Climate Hub pro Stadt und Jahr – finanziert über Spenden und Fördermittel.

Die Organisation veranschlagt je Stadt und Jahr Kosten in Höhe von 35.000 Euro. Bezahlt wird davon neben den anteiligen Kosten für die Plattform und das Marketing auch ein sogenannter „Klimavernetzer“ vor Ort – als Minijob-Stelle mit zehn Wochenstunden. In Potsdam wird das Benedikt Cziesla sein. Er soll die Plattform koordinieren, Ansprechpartner für Initiativen sein und neue Klimaprojekte anstoßen. Mit seiner Unterstützung soll es auch einen regelmäßigen Newsletter geben.

Gute Ideen fürs Klima so breit wie möglich teilen

Finanziert wird das Vorhaben über Spenden und Fördermittel. Im vergangenen Jahr kamen bei einer Crowdfunding-Aktion für Climate Connect 30.000 Euro zusammen. Potsdam fördert das Projekt zudem mit 10.000 Euro, wie Stadtsprecher Markus Klier sagte. Neben der Biosphäre zählt auch das gemeinnützige Unternehmen Zenitar, das sich für eine nachhaltige Gesellschaftsform engagiert, zu den lokalen Unterstützern.

Die Idee für Climate Connect entstand noch während des Studiums in Erlangen, erzählt Tobias Rehm. Als angehender Maschinenbau-Ingenieur engagierte er sich mit dem späteren Mitgründer Christoph Stoll, Wirtschaftsinformatiker, in einer Hochschulgruppe für Nachhaltigkeit. Ein Erfolgsprojekt: „Wir haben die Hochschulmensa davon überzeugt, alle Essen mit einem CO2-Label zu versehen, damit man sieht, was auf den Teller kommt.“ Die Implementierung sei zwar nicht einfach gewesen. „Aber jetzt gibt es einen Rahmenvertrag für Hochschulgastronomien“, sagt Rehm: „Das ist ein Projekt, das man deutschlandweit an jeder Kantine oder Mensa umsetzen kann.“

Solche Entwicklungen wollen Rehm und Stoll mit ihrem französischen Mitgründer Thomas Bove mit Climate Connect anschieben. Für die Organisation sind derzeit neben den drei Gründern in Vollzeit nach eigenen Angaben rund 20 Freiwillige tätig.

Den Potsdamer Klima-Mitmachtag in der Biosphäre wird Lars Schmäh, der Fachbereichsleiter für Klima im Rathaus, eröffnen. Die Veranstaltung richtet sich an „alle, die sich für Umwelt und Klimaschutz einsetzen und über Veränderungen im Persönlichen hinaus etwas machen möchten – zum Beispiel für weniger Lebensmittelverschwendung oder mehr erneuerbare Energien“, sagt Tobias Rehm. Gut 70 Anmeldungen gebe es bereits, Platz ist für 150 Teilnehmende.

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