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Ein Hüpfer zum 2:0. Jefferson Farfán erzielt Schalkes zweites Tor vom Elfmeterpunkt. Ein Freiburger Eigentor hatte Schalke in Führung gebracht. Aus dem Spiel heraus kamen beide Teams kaum zu Chancen.

© dpa

Sport: Der nächste Kurzfilm

Ein müdes Schalke 04 schlägt in einem niveauarmen Spiel einen harmlosen SC Freiburg mit 2:0

Gelsenkirchen - Der Stadionsprecher des FC Schalke 04 hatte kurz vor Beginn alles versucht, um Optimismus zu verbreiten. Es sei nicht alles so schlecht gewesen, wie einige die Hinserie gesehen hätten, sagte er und kündigte Highlight-Ausschnitte auf dem Videowürfel unter dem Hallendach an. Es war ein recht kurzer Film. Würde demnächst ein Zusammenschnitt über die besonderen Momente des Spiels der Schalker gegen den SC Freiburg erstellt werden, wäre sogar die Kategorie Kurzfilm nicht mehr als eine freundliche Übertreibung. Die gute Nachricht für den Ruhrgebietsklub war, dass er diese Begegnung mit 2:0 (1:0) gewinnen konnte und den Rückstand auf Tabellenplatz vier auf fünf Punkte verkürzt hat.

Die schlechte Nachricht war: Die Diskussionen um Trainer Jens Keller werden nach dem lange Zeit blutleeren Auftritt sicher nicht geringer werden. Einen Gefallen haben die Spieler ihrem Coach mit dieser Vorstellung nicht getan. Bereits mit dem Anpfiff waren die Schalker äußerst schläfrig. Sie hatten Mühe, in diese Partie zu finden. Dabei hatte die Mannschaft von Jens Keller einen Tag mehr Pause nach ihrem erfolgreichen Champions-League-Einsatz gegen den FC Basel (2:0) als das Team aus dem Breisgau. Die Mannschaft von Trainer Christian Streich spielte erst am Donnerstagabend und schied in der Europa League nach einer Niederlage gegen den FC Sevilla (0:2) auch noch aus.

Doch dieses Misserfolgserlebnis schien kaum nachhaltige Spuren bei den Freiburgern hinterlassen zu haben. Bereits in den ersten sieben Minuten hatten sie gleich zwei Tormöglichkeiten durch Vladimir Darida und Karim Guedé, bei denen der offenbar besonders ermüdete Schalker Innenverteidiger Felipe Santana mit seinen verlorenen Zweikämpfen unterstützend und entscheidend mitwirkte.

Doch selbst diese besorgniserregenden Ereignisse sollten nicht dafür sorgen, dass das Ruhrgebietsteam seinen passiven Status verändern sollte. Die Freiburger brauchten nicht mehr zu tun, als eine kompakte Defensive herzustellen. Das genügte, um die Schalker Innenverteidiger dazu zu zwingen, gefühlt 100 Rückpässe zu Torhüter Ralf Fährmann zu spielen. Selbst für das zuletzt ungewöhnlich geduldige Publikum in der Arena war diese bis dahin emotionslose Darbietung zu viel. Viele der 60 661 Zuschauer quittierten diese Destruktivität zwischenzeitlich mit Pfiffen.

Nach einer halben Stunde näherten sich die Schalker dem Freiburger Tor dann etwas nachdrücklicher. Die erste nennenswerte Möglichkeit entsprang allerdings einem Zufall, als Kevin-Prince Boateng ein Torschuss missglückte und Adam Szalai den Ball weit über das Tor ablenkte. Die Partie plätscherte so dahin, mit Bundesliga-Fußball hatte dieses Begegnung nicht viel zu tun. Dass die Schalker in Führung gehen konnten, hatten sie einer Unzulänglichkeit von Nicoals Höfler eine Minute vor dem Halbzeitpfiff zu verdanken. Der Freiburger lenkte einen Eckball von Jefferson Farfan völlig unbedrängt ins eigene Tor. Ein kurioser Treffer, der zu dieser niveauarmen Partie passte.

Im zweiten Durchgang sollte es lange Zeit nicht besser werden. Bis zur 65. Minute, als Freiburgs Pavel Krmas erst eine große Kopfballmöglichkeit vergab um dann im direkten Gegenzug Max Meyer im Strafraum von den Beinen zu holen. Farfan erhöhte per Elfmeter zum 2:0. Die individuell höhere Qualität der Schalker war ausschlaggebend für diesen Erfolg. Den Freiburgern fehlt vor allem Durchsetzungsvermögen.Jörg Strohschein

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