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Landeshauptstadt: Hamlet in eigenwilliger Wiedergabe

Belvedere auf dem Pfingstberg vor neuer Saison / Verein sucht im Jubiläumsjahr Geschäftsführer

Den Besuchern, die am Neujahrstag die einmaligeWinteröffnung des Belvederes auf dem Pfingstberg nutzten, wurde viel geboten: ein Gelände, das schon ab 9 Uhr durch Vereinsmitglieder von den diesmal überreichlichen Resten der Silvesterknallerei gesäubert worden war, ein Konzert der Turmbläser, ein Büfett mit Kaffee und Kuchen, die Aussicht über das winterliche Potsdam – und dann noch kräftig einsetzender Schneefall

Ein guter Start ins Jubiläumsjahr für den Pfingstbergverein als Betreiber des Belvederes. Er geht es auf gutem Fundament an. Im Vorjahr kletterten die Besucherzahlen wieder auf etwa 65 000. Der Verein, der keine Fördergelder erhält, schrieb erneut schwarze Zahlen. Als neuen Sitz weihte er das ehemalige Gartenhaus der Villa Lepsius ein. 2008 soll die Erfolgsgeschichte weitergehen, die am 22. Februar 1988 mit der Anerkennung der von der Staatssicherheit argwöhnisch beobachteten damaligen IG Pfingstberg als Arbeitsgemeinschaft des Kulturbundes begann. Das Jubiläum wollen die 60 Aktiven und 50 Fördermitglieder des Vereins wie vor zwei Jahrzehnten die Gründer um Matthias Platzeck und Wieland Eschenburg mit einem Arbeitseinsatz begehen – anschließend werde dann aber doch noch ein wenig gefeiert, verrät als Vorstandsmitglied Baudenkmalpflegerin Eva Riks.

Das Jubiläumsjahr beginnt für den Pfingstbergverein, dem die fast aussichtslos erscheinende Rettung der Ruine des Belvederes gelang, in einer nicht leichten Situation. Der erfahrene Geschäftsführer Ulrich Koltzer hat sein Amt auf der Suche nach neuen Herausforderungen aufgegeben, die Nachfolge ist noch nicht geklärt. Die Vorstand hat deshalb Sabine Veit, die im Verein bereits einmal für den Bereich Kultur/Veranstaltungen verantwortete, vorübergehend mit diesen Aufgaben betraut. Veit zeigt sich zuversichtlich, dass der Pfingstberg auch 2008 eine Attraktion für Potsdamer und Touristen bleibt. Die Reihe „Kultur in der Natur“ wird fortgesetzt, im Juli zum zweiten Mal mit den Sommerkonzerten von der Klassik über das Chanson bis zu Jazz und Rock. Das Sommertheater auf der Wasserbühne im Bassin des Innenhofs bietet diesmal Shakespeares „Hamlet“ in der eigenwilligen Wiedergabe des Wandertheaters „Ton und Kirschen“. Im Pomonatempel werden gemeinsam mit dem Potsdamer Kunstverein mehrere Ausstellungen gezeigt.

Eva Riks ergänzt, dass wie in den vergangenen Jahren die Vermietung des Belvederes für Feiern, des Maurischen Kabinetts für Heiraten und des zeltdachüberspannten Tempeldachs für Veranstaltungen angeboten wird. Der neue Vereinssitz Pfingstberghaus stehe auch Partnern wie der Deutschen Puschkin-Gesellschaft oder dem Förderverein Lepsius- Haus zur Verfügung. Insgesamt will der Verein 2008 wieder einen Überschuss erzielen. Wie bisher soll er der Erhaltung und Pflege der Grünanlagen des Pfingstbergs zugute kommen. E. Hohenstein

E. Hohenstein

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