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Potsdam profitiert vom Fahrplanwechsel.

© Sebastian Gabsch PNN / Sebastian Gabsch PNN

Neue Verbindungen, bessere Takte: Fahrplanwechsel bringt Potsdam Vorteile

Zwischen Brandenburg/Havel und Frankfurt (Oder) sind ab dem 11. Dezember mehr Züge unterwegs – und der RB21 fährt stündlich vom Potsdamer Hauptbahnhof über Golm nach Spandau.

Zum dritten Advent steht Pendlern von und nach Potsdam eine vorgezogene Bescherung bevor: Mit dem Fahrplanwechsel bei der Bahn am 11. Dezember gibt es zwischen Landes- und Bundeshauptstadt neue Verbindungen und bessere Takte.

Die wichtigste Änderung betrifft die Strecke des Regionalexpress 1. Zum Fahrplanwechsel übernimmt die private Ostdeutsche Eisenbahn (Odeg) den RE1 von der Deutschen Bahn. Statt bisher zwei werden drei Züge pro Stunde in der Hauptverkehrszeit zwischen Brandenburg/Havel und Frankfurt (Oder) fahren. Mit der Taktverdichtung erfüllt sich für Potsdam eine langjährige Forderung.

15 sechsteilige und zwölf vierteilige Züge sollen künftig auf der Strecke unterwegs sein und so deutlich mehr Platz für die Reisenden bieten. Denn die Triebzüge vom Typ Desiro haben keine Lok, der Antrieb ist in die Waggons eingebaut. So passen mehr Waggons in die kürzeren Bahnhöfe. 637 Plätze stehen in den sechsteiligen Zügen bereit. Einer der drei Züge pro Stunde soll aus zwei gekuppelten vierteiligen Zügen mit insgesamt 800 Plätzen bestehen. Die Züge kommen von Siemens, wo die Odeg sie 2019 für über 300 Millionen Euro bestellt hatte. Mit der Taktverdichtung erfüllt sich für Potsdam eine langjährige Forderung.

IC aus Cottbus fährt über die Strecke der Berliner Stadtbahn

Vom Potsdamer Hauptbahnhof fahren die Züge künftig Richtung Berlin zwischen 5.30 Uhr und 9.50 Uhr im 20-Minuten-Takt. Das gilt auch zwischen 13.30 Uhr und 18.50 Uhr. In der Gegenrichtung kommen die Züge aus Berlin in der Hauptverkehrszeit jeweils zur Minute 12, 30 sowie 52 im Potsdamer Hauptbahnhof an - jedenfalls nach Fahrplan.

Wen es nach etwas mehr Komfort gelüstet, kann sich auch den Intercity gönnen, wenn es zeitlich passt. Denn der IC aus Cottbus nach Norddeich (Mole) an der Nordsee fährt auch über die Strecke der Berliner Stadtbahn und kann nach Potsdam mit einem regulären Nahverkehrsticket des VBB genutzt werden. Potsdams Hauptbahnhof erreicht der Zug aus Cottbus um 7.59 Uhr. Abends kann man den Zug um 18.01 Uhr Richtung Berlin nutzen. In der Fahrplanauskunft der Bahn versteckt er sich als RE56.

RB21 fährt stündlich vom Potsdamer Hauptbahnhof nach Spandau

Eine weitere Alternative bietet die Regionalbahnlinie 23. Regelmäßig zu Minute 30 geht es im Stundentakt von Golm über Potsdams Hauptbahnhof und die Berliner Stadtbahnstrecke zum Flughafen BER. Anders als die Züge des Regionalexpress hält der RB23 auch immer in Potsdam Park Sanssouci, Charlottenhof und Griebnitzsee und eignet sich als Verbindung zwischen den Universitätsstandorten.

Eine weitere Neuerung: Ab Fahrplanwechsel fährt der RB21 einmal stündlich von Potsdam Hauptbahnhof über Golm nach Spandau und Berlin-Gesundbrunnen. Stark frequentierte Knotenpunkte wie Charlottenburg, Zoologischer Garten, Berlin-Hauptbahnhof und Friedrichstraße erreicht dieser Zug zwar nicht, aber immerhin gibt es eine Direktverbindung in den Berliner Norden.

Der Zug fährt stündlich ab Potsdam Hauptbahnhof. „Auf der Linie RB21 fahren runderneuerte Talent 2-Züge mit mehr Platz für Fahrräder, gratis WLAN, größeren Tischen und klappbaren Armlehnen“, so die Bahn. Kapazität: 270 Menschen. Langfristig soll der RB21 den Potsdamer Norden mit Berlin verbinden und als Zustieg für Krampnitz dienen.

Die großen Verlierer des Fahrplanwechsels sind die Michendorfer. Sie kommen künftig zwar mit dem verstärkten RE7 und der neuen Linie RB37 öfter nach Berlin, aber die Direktverbindungen sowohl zum Potsdamer Hauptbahnhof (mit dem in diesem Sommer bereits krankheitsbedingt wochenlang gestrichenen RB 23) als auch zum Flughafen BER fallen weg.

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