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Promo-Bild Verein "Lachen hilft e.V." Potsdamer Klinikclowns

© pr/Sebastian Höhn/pr/Sebastian Höhn

PNN-Serie „Wahlweise“: „Wünschen uns Räume für Clownsbegegnungen“

Ein Jahr vor der nächsten Kommunalwahl geben die PNN Potsdamer Vereinen, Projekten und Initiativen eine Plattform für ihre Anliegen und Wünsche an die Lokalpolitik. Heute: Nicola Streifler und Tanja Selmer vom Potsdamer Verein „Lachen hilft – Clowns in Medizin und Pflege“.

Was ist das dringlichste Projekt/Anliegen für Ihren Verein?
Wir wünschen uns als Verein – insbesondere nach den Corona-Jahren –, unsere Arbeit auf finanziell stabile Füße stellen zu können. Wenn wir als Clowns in Medizin und Pflege unterwegs sind – ob im Krankenhaus, im Hospiz, im Seniorenheim oder neu auch in der Schule –, bemerken wir bei allen Begegnungen immer wieder, wie hoch der Bedarf ist, sei es bei den Betroffenen, ihren Angehörigen und auch beim Personal.

Gerade nach Corona haben Menschen – Kinder und Erwachsene in unterschiedlichsten Lebenslagen –, einen hohen Bedarf an emotionaler Bewältigung der Erlebnisse und Gefühle. Jede Clownsbegegnung hat etwas Heilsames, weil es eine Begegnung auf der Ebene des Herzens ist. Der Clown gibt allen Emotionen, die da sind, Raum und geht spielerisch damit um. Dadurch können die Menschen für einen Augenblick loslassen, weicher werden und sich selbst so von Anspannungen entlasten. Ein Augenblick Leichtigkeit wird möglich, wenn zum Beispiel angestaute Wut Raum bekommt und auch bekommen darf und gehalten wird von den Clowns.

Dadurch kann sie im Anschluss auch ein Stück weit entschwinden und oft sogar in Lachen übergehen. Oder auch, wenn ein Mensch einmal einen ganz liebevollen Moment für sich erleben darf, zusammen mit den Clowns. Und wenn sanfte, poetische Momente möglich werden, etwas, was in unserer hektischen und oft gereizten Welt leider sehr selten ist und meist zu kurz kommt. Jeder Clownsbesuch wird so zu einer Tankstelle für das Glück. Wir wünschen uns, diese so wichtige Arbeit weiterhin regelmäßig, häufiger und in noch mehr Einrichtungen als bislang anbieten zu können.

Wie sollte Potsdams Lokalpolitik das unterstützen?
Zunächst einmal wäre es schön, wenn den Politikern der Wert unserer Arbeit bewusst ist und sie es mehr Einrichtungen ermöglichen könnten, dass Clownsbegegnungen stattfinden können. So wäre es schön, wenn wir Einrichtungen, in denen wir bis zur Corona-Zeit waren und denen jetzt das Geld fehlt, wieder besuchen könnten. Dazu würden wir uns konkret finanzielle Unterstützung und Kooperationen wünschen.

Darüber hinaus wird unsere Arbeit ermöglicht durch Netzwerke, dank Fördermitteln und dank Spenden. Wir freuen uns daher auch, wenn wir zu möglichst unterschiedlichen Veranstaltungen eingeladen werden, bei denen wir unsere Arbeit vorstellen können und dadurch selbst unser Netzwerk erweitern können, damit sich eventuell neue Kooperationen, Fördermöglichkeiten und auch Spenden für unsere Arbeit ergeben. Auch auf den Festen der Stadt möchten wir aus diesem Grund gerne präsent sein.

Was sollte die nächste Stadtverordnetenversammlung in ihrer fünfjährigen Legislatur mit höchster Priorität für Potsdam umsetzen?

Die Stadt darf sich gern ein konkretes Projekt als Kooperationspartner und Förderer auf die Fahne schreiben. Zum Beispiel möchten wir gern das Hospiz Hermannswerder als Clowns besuchen. Eine andere Idee wäre, dass die Stadt Pate oder Projektträger wird, zum Beispiel für Seniorenzentren der Stadt, um ihnen Clownsbesuche zu schenken.

Für die Zukunft planen wir, Projekte und Kooperationen an Schulen anzubieten, zum einen mit Workshops zum Thema Gefühle und zum anderen als unterstützende Besuche, um das soziale Miteinander zu fördern und natürlich auch die Freude! Auch hier würden wir uns über eine Unterstützung seitens der Stadt freuen.

Dann hatten wir uns dieses Jahr für Fördermittel aus dem Pakt für Pflege beworben, leider erfolglos. Vielleicht könnten wir beim nächsten Mal berücksichtigt werden. Das wäre eine große Unterstützung für unsere Arbeit. Wir würden uns freuen, wenn noch mehr Räume geschaffen würden, in denen Clowns Brücken bauen können. Denn wir Clowns verstehen uns als Brückenbauer zwischen Menschen und auch als Katalysator und Spiegel, wenn es um die offenen und verborgenen Gefühle geht.

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