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Filiale der DKB-Bank in Berlin.

© Foto: dpa/Britta Pedersen

Streit mit der Deutschen Kreditbank: Potsdamer wehrt sich gegen 13 Euro Entgelt für eine Bargeldeinzahlung

Matthias Ziegfeld zahlte 900 Euro in bar bei der DKB ein und wurde dafür mit 13,50 Euro zur Kasse gebeten – nun wehrt er sich dagegen.

Die Deutsche Kreditbank (DKB) wirbt oft mit ihren günstigen Konditionen: Ein Girokonto etwa kostet nichts, wenn man mindestens 700 Euro Geldeingang im Monat hat. Der Potsdamer Matthias Ziegfeld musste jedoch kürzlich erfahren, dass es nicht immer günstig ist, Kunde der DKB zu sein: Nachdem er am einzigen DKB-Automaten in Potsdam 900 Euro in bar eingezahlt hatte, musste er anschließend feststellen, dass ihm für diese Transaktion ein Entgelt in Höhe von 13,50 Euro berechnet worden war.

Ziegfeld fühlt sich übervorteilt: „Ich halte Ihre Entgeltregelung fast für ungesetzlich und muss natürlich auch Ihren Kundenservice hinterfragen, der nicht zu Ihrem Leistungsversprechen passt“, schrieb er der DKB. „Selbst wenn Sie als reine Internet-Bank firmieren, so darf die Nutzung ihres einzigen entsprechenden Automaten an meinem Wohnort Potsdam nicht mit solchen Entgelten belegt sein.“

Tatsächlich besitzt die DKB keine Filialen und nur wenige Automaten – so kann das Unternehmen seine Betriebskosten drücken und günstige Konten anbieten. Dass auf Bargeldeinzahlungen ein Entgelt von 1,5 Prozent erhoben wird, steht in den Geschäftsbedingungen der DKB – denen Ziegfeld zugestimmt hat. Doch wie viele andere Kundinnen und Kunden hatte er sich das Kleingedruckte vorher nicht durchgelesen und nicht mit einem so hohen Prozentsatz gerechnet.

Bargeldeinzahlungen immer seltener

„Da die Bargeldeinzahlung an unseren Geldautomaten sehr selten genutzt wird, aber im Hintergrund hohe Kosten verursacht, hatten wir hierfür zum ersten April 2021 ein Entgelt laut Preis- und Leistungsverzeichnis eingeführt“, heißt es von Seiten der DKB. In Zeiten von Kartenzahlungen und Online-Banking würden Bargeldeinzahlungen immer weniger nachgefragt.

Doch was sind das für Kosten? „Die Wartung der Geldautomaten, das Handling des Geldes durch eine Geldtransportfirma, etc.“, sagt DKB-Sprecher Hauke Kramm auf Nachfrage der PNN. „Zudem sorgt die bankenweite Problematik von mutwilligen Zerstörungen für hohe Kosten, sowohl im Schadensfall als auch im Rahmen präventiver Maßnahmen.“

Ziegfeld möchte sich nicht damit zufrieden geben und fordert die Bank auf, ihm die 13,50 Euro zurückzuerstatten. Die DKB verweist jedoch weiter auf ihre Geschäftsbedingungen und darauf, dass die für alle Kundinnen und Kunden gleichermaßen gelten.

Verbraucherschützer empfehlen Widerspruch

Ziegfeld hat seine Beschwerde auch an den Ombudsmann der öffentlichen Banken gesendet: Die DKB ist verpflichtet, an außergerichtlichen Verfahren zur Beilegung von Streitigkeiten teilzunehmen. „Sobald uns eine entsprechende Beschwerde des Bundesverbands Öffentlicher Banken erreicht, werden wir unsere Stellungnahme dazu abgeben“, heißt es in einem Schreiben der DKB.

Dies könnte durchaus passieren, denn die Verbraucherzentrale Brandenburg mit Sitz in Potsdam zweifelt daran, ob das Geschäftsgebaren rechtens ist: „Der Bundesgerichtshof lässt mit Urteil vom 18. Juni 2019 nur transaktionsbezogene Kosten der Bargeldeinzahlung zu“, sagt Erk Schaarschmidt von der Verbraucherzentrale.

Die Frage lautet: Sind 1,5 Prozent am DKB-Automaten tatsächlich reine Transaktionskosten? „Wir vermuten, dass die Transaktionskosten sehr viel niedriger sind, weil unseres Erachtens zum Beispiel Personalkosten nicht mitzählen“, sagt Schaarschmidt. „Die DKB müsste es aufschlüsseln.“ Er empfiehlt betroffenen Kundinnen und Kunden, dem Entgelt zu widersprechen und sich beim Ombudsmann der jeweiligen Bank zu beschweren.

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