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Vor den Kameras der Staatsmedien legt Elnas Rekabi ein Geständnis ab.

© Foto: Irna/dpa

Update

„Elnas ist eine Heldin“: Sportlerin Rekabi bei Ankunft im Iran umjubelt

Dutzende Menschen feiern Elnas Rekabi bei ihrer Rückkehr nach Teheran. Vor Kameras legt die Kletterin ein offenbar erzwungenes Geständnis ab.

Die iranische Klettersportlerin Elnas Rekabi ist nach ihrem plötzlichen Verschwinden bei den Asienmeisterschaften in Seoul wieder in ihrer Heimat gelandet. Wie die iranische Nachrichtenagentur Tasnim berichtete, traf die 33-Jährige am Mittwochmorgen in der Hauptstadt Teheran ein.

Nach Aufnahmen der reformorientierten Tageszeitung „Shargh“ hießen sie Dutzende Menschen willkommen, jubelten und klatschten. Rekabi entschuldigte sich am Flughafen vor Staatsmedien erneut und erklärte, nur versehentlich keine Kopfbedeckung getragen zu haben.

Der Nachrichtenagentur Tasnim zufolge, die als Sprachrohr der iranischen Revolutionsgarden auftritt, entschuldigte sich Rekabi dafür, kein Kopftuch getragen zu haben. Es sei „unabsichtlich“ geschehen. Demnach entschuldigte sie sich auch für die Sorgen, die sie ausgelöst habe.

Ähnlich hatte sie sich schon zuvor auf Instagram geäußert. Aktivisten befürchten aber, dass ihre Äußerungen unter dem Druck iranischer Behörden zustande kamen. Die österreichische Diplomatin Shoura Hashemi sprach einem „erzwungenen Geständnis“.

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Die ARD-Journalistin Isabel Schayani schrieb auf Twitter zu Rekabis Fernseh-Geständnis: „Solche Interviews inszeniert das Regime gerne. Gruselig. Womit hat man sie unter Druck gesetzt?“ Persischsprachige Medien berichteten zudem darüber, dass Rekabis Bruder festgenommen worden sein soll.

Ohne Kopftuch bei Kletter-Finale

„Elnas ist eine Heldin“, skandierten die Menschen vor dem Terminal. Sie umringten einen weißen Transporter und ein Auto, von dem sie annahmen, dass sich die Sportlerin und das weitere Kletter-Team darin befanden. Einige der anwesenden Frauen trugen keine Kopfbedeckung. Es war unklar, wohin Elnaz nach ihrer Ankunft am Flughafen fuhr.

Im Finale der Asienmeisterschaften in Südkorea hatte Rekabi für Wirbel gesorgt, weil sie ohne Kopftuch antrat. Für Sportlerinnen der iranischen Nationalmannschaft ist islamische Kleidung Pflicht. Danach verschwand sie plötzlich. Ihre Aktion wurde von vielen als Solidarität mit den systemkritischen Protesten im Iran betrachtet.

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Medienberichten zufolge hatte Rekabis Team das Hotel am Montagmorgen verlassen. Was dann zunächst mit ihr geschah, ist nicht bekannt. Rekabis Pass und Mobiltelefon sollen beschlagnahmt worden sein, auch von einer Festnahme war die Rede. Die iranische Botschaft in Seoul wies solche Berichte kategorisch zurück.

Seit Ausbruch der landesweiten Proteste im Iran Mitte September haben bereits mehrere prominente Sportler das islamische Herrschaftssystem wegen der Unterdrückung der Frauenproteste kritisiert und ihre Solidarität mit den Demonstranten verkündet. (AFP, dpa)

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