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Höhentraining bei Hertha

© dpa

Vorbereitung: Bei Hertha wird die Luft dünn

Hertha ist der Liga voraus. Zumindest, was das Training angeht. Denn die Berliner sind der erste Bundesligist mit eigenem Höhenzentrum.

Berlin - Seit Beginn der Saisonvorbereitung verbringen die Profis eine der zwei täglichen Trainingseinheiten in rund 3000 Meter Höhe. Und dafür müssen sie nicht in die Berge fahren. Lediglich ein paar Treppenstufen auf dem Vereinsgelände sind zu erklimmen. Vorangetrieben hat diese Innovation U-23-Trainer Karsten Heine, der Herthas Nachwuchs schon länger in die so genannte Höhenkammer schickt. Doch jetzt muss Heine mit seinen Spielern nicht mehr ins Höhentrainingszentrum nach Hellersdorf fahren.

Fitness-Trainer Carsten Schünemann ist von einer Leistungssteigerung im Ausdauerbereich durch das neue Höhentraining überzeugt. „Ein paar Prozent kann jeder Spieler dadurch zulegen. Spiele, die auf der Kippe stehen, können so entschieden werden“, sagt Schünemann. Dass Hertha nicht die Letzten sein werden, die sich dieser Methode bedienen, vermutet Manager Dieter Hoeneß. „Andere Vereine werden sicher bald nachziehen.“

In den zwei Kammern, in denen jeweils zwölf Spieler gleichzeitig auf vier Ergometern und acht Laufbändern trainieren können, wird der Luft Sauerstoff entzogen. Der Körper reagiert auf die dünnere Luft mit der Produktion von roten Blutkörperchen. Die sind wichtig für den Sauerstofftransport, so dass die Spieler am Ende ihre Leistungsfähigkeit steigern können. So können sich die Fußballer in einer simulierten Höhe von bis zu 4500 Meter quälen. Auch bei der Regeneration nach Verletzungen soll die neue Technik helfen. Hoeneß und Volker Spiegel, Geschäftsführer des Herstellers, sprachen bei der Vorstellung am Dienstag von einer langfristigen Zusammenarbeit. Was das Höhenzentrum bringt, können sie jetzt noch nicht genau sagen. „Nächstes Jahr um diese Zeit können wir eine erste Bilanz ziehen“, sagt Hoeneß. Damit den Spielern in der Höhenkammer nicht langweilig wird, sind die Räume mit Multimedia-Geräten ausgestattet. An der Wand hängt ein riesiges Bild, auf dem Berge mit Schneegipfeln zu sehen sind. Herthas Brasilianer sind sicherlich froh, dass sie auf Schnee und Berge verzichten können. Lukas Hermsmeier

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