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Sport: Berliner Halbmarathon: Ganze Rekorde auf halber Strecke

Zwei Rekorde sind Fabian Roncero sicher, ein dritter könnte hinzukommen. In der Weltklassezeit von 59:52 Minuten gewann der Spanier gestern den Berliner Halbmarathon, der nicht nur breiten-, sondern auch spitzensportlich eine enorme Entwicklung gemacht hat und auf gutem Weg ist, zu einem Pendant zum Berlin-Marathon zu werden.

Zwei Rekorde sind Fabian Roncero sicher, ein dritter könnte hinzukommen. In der Weltklassezeit von 59:52 Minuten gewann der Spanier gestern den Berliner Halbmarathon, der nicht nur breiten-, sondern auch spitzensportlich eine enorme Entwicklung gemacht hat und auf gutem Weg ist, zu einem Pendant zum Berlin-Marathon zu werden. 10 119 Läufer, Skater, Rollstuhlfahrer und Power-Walker aus 53 Nationen gingen über 21,0975 km an den Start. Und zählt man noch die Schüler des 4-km-Rennens hinzu, waren es sogar 11 655 Teilnehmer. Die Ergebnisse können sich sehen lassen: Zum ersten Mal hält der Berliner Halbmarathon durch Fabian Roncero eine Jahresweltbestzeit, die zugleich spanischen Rekord und Streckenrekord bedeutet.

Die alte Kursbestzeit hatte Carsten Eich 1993 mit 60:34 Minuten aufgestellt. Diese war damals zugleich auch ein Europarekord, den heute der Portugiese Antonio Pinto mit 59:43 Minuten hält. Dennoch könnte Fabian Roncero noch in Besitz der kontinentalen Bestzeit kommen. Denn Pinto lief in Lissabon, und diese Strecke weist ein nicht den Regeln entsprechendes Gefälle auf. Der internationale Leichtathletik-Verband wird entscheiden, welche Zeit künftig gilt.

So war es ein erfolgreicher Tag für Roncero, obwohl er mit einem Schock begonnen hatte. Aus dem Videotext hatte er vom Tod seines Nationalmannschaftskollegen erfahren. Der Marathonläufer Diego Garcia war am Sonnabend während des Trainings zusammengebrochen. "Wir wollten ihm diese Nachricht eigentlich erst nach dem Rennen mitteilen", hatte sein Manager Jose Alonso Valero gesagt. Befürchtungen, dass Ronceros Leistung unter der Nachricht leiden könnte, bewahrheiteten sich jedoch nicht.

Keine Verwirrung um Rekorde gab es bei den Frauen, deren Rennen zum dritten Mal hintereinander Joyce Chepchumba gewann. Die Kenianerin, im Vorjahr Olympia-Dritte im Marathon, siegte bei idealen Witterungsbedingungen in guten 69:37 Minuten. "Ich wollte eigentlich schneller laufen, konnte das Tempo aber nicht halten", erklärte die 30-jährige Siegerin, die im Vorjahr den Streckenrekord von 68:22 Minuten verbessert hatte. Hintergrund der kleinen Schwäche der Joyce Chepchumba ist, dass sie mitten im Training für den London-Marathon in knapp drei Wochen steckt. "Ich habe in der letzten Woche gut 220 Kilometer trainiert", erklärte Joyce Chepchumba, die ebenso wie Roncero 3000 DM für den Sieg erhielt.

Ebenfalls nicht ganz zufrieden war Kathrin Weßel. Die Läuferin des Veranstalters SCC lief eineinhalb Jahre nach der Geburt ihrer Tochter erstmals wieder eine derart lange Strecke und wurde in 71:09 Minuten Zweite. "Es wäre vermessen gewesen, zu sagen, ich schlage hier Joyce. Aber ich hatte mir eine Zeit unter 71 Minuten vorgenommen", sagte Kathrin Weßel, die optimistisch im Hinblick auf ihr Marathon-Comeback ist. In Hamburg will sie am 22. April ihre Bestzeit auf unter 2:30 Stunden drücken.

Kurz vor ihr hatte mit Romuald Krupanek (SCC) der beste Berliner in 70:01 Minuten als 21. das Ziel erreicht. Deutsche Spitzenläufer waren nicht am Start, und es gibt keinen, der vorne hätte mithalten können. Denn auch auf den Plätzen zwei und drei war das Niveau enorm hoch: Die Kenianer Titus Munji und Rodgers Rop blieben in 60:27 und 60:57 noch unter 61 Minuten.

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