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Natalie Geisenberger hatte in ihrer Karriere viel Grund zum Jubeln.

© dpa/Michael Kappeler

Deutsche Ausnahmerodlerin: Sechsmalige Olympiasiegerin Geisenberger beendet Karriere

Natalie Geisenberger war jahrelang eine der prägenden Figuren im deutschen Rodelsport. Kaum eine Konkurrentin konnte es mit ihr aufnehmen. Eine Würdigung.

Ein Kommentar von Benedikt Paetzholdt

Die deutschen Rodlerinnen und Rodler sind seit Jahrzehnten der verlässlichste Medaillenlieferant für Team Deutschland bei Olympischen Winterspielen. Während die alpinen und nordischen Sportarten immer mal wieder Durchhänger zu verzeichnen hatten und auch die Kolleginnen und Kollegen im Bob in Sotschi 2014 mal so gar nicht in Schwung kamen, war auf die rodelnden Frauen und Männer immer Verlass.

Insbesondere Natalie Geisenberger repräsentierte die deutsche Rodel-Dominanz des vergangenen Jahrzehnts. Die gebürtige Münchnerin, die im Januar 2007 ihr erstes Weltcuprennen bestritten hatte, krönte sich 2014 in Sotschi, 2018 in Pyeongchang und 2022 in Peking jeweils im Einzel und mit dem Team zur Olympiasiegerin. Zudem gewann sie 2010 Bronze in Vancouver. Bei Weltmeisterschaften holte sie insgesamt neun Titel und sieben weitere Medaillen.

Mit 35 Jahren beendet die inzwischen zweifache Mutter ihre Karriere. „Es war eine mega, mega Zeit. Ich habe jede Sekunde so genießen dürfen, habe Erfolge feiern dürfen. Es war Wahnsinn“, fasste Geisenberger ihre Profikarriere zusammen.

Das einzigartige Gefühl auf dem Schlitten war die eine Seite ihres enormen Erfolges. Zudem galt die Bayerin als sehr ehrgeizig und scheute keine Mühen, noch etwas mehr aus ihrem Schlitten herauszuholen. Sowohl internationale als auch internationale Konkurrentinnen konnten Geisenberger über Jahre hinweg kaum ernsthaft herausfordern.

Bei der Heim-WM in Oberhof in diesem Jahr trumpften Geisenbergers Nachfolgerinnen auf, alle drei Medaillen gingen an das deutsche Team. Dennoch ist der deutsche Vorsprung zuletzt geschmolzen. Deutsche Siege im Frauen-Rodeln sind keine Selbstverständlichkeit mehr. Die Zeiten, in denen sich Geisenberger eigentlich nur selbst schlagen konnte, sind jetzt auf jeden Fall vorbei.

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