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Füchse: Für den Titel reichte es noch nicht.

© IMAGO/Contrast

THW Kiel ist deutscher Handball-Meister: Den Füchsen Berlin fehlt es an Erfahrung

Die Saison in der Handball-Bundesliga ist zu Ende. Mit Kiel als Meister. Mal wieder wurde es nichts für die Füchse. die Gründe liegen auf der Hand.

Ein Kommentar von Carolin Paul

Es war eine spannende Saison, es war eine besondere Saison. Es war eine Saison, wie es sie so noch nicht gab. Fünf Mannschaften stellten ihre Titelambitionen unter Beweis und setzten damit ein Zeichen, für eine qualitativ und quantitativ hochwertige Handball-Bundesliga.

Dabei waren die größte Überraschung sicher die Rhein-Neckar-Löwen, die durch den Trainerwechsel zu Sebastian Hinze zu ihrer alten Stärke zurückgefunden haben, und zwar im Meisterschaftswettstreit letztlich abreißen lassen mussten, dafür aber den DHB-Pokal gewannen. Flensburg auf der anderen Seite blieb ein Titel verwehrt. Zu inkonstant in den Auftritten machte es zwischenzeitlich den Eindruck, als ob der vereinsinterne Trubel um Wechselgerüchte, Trainertiraden und Ärger in der sportlichen Leitung die Mannschaft torpedierten.

Am Ende blieben Berlin, Magdeburg und Kiel die großen Drei. Doch während sich die Füchse über lange Strecken ausgeglichen präsentierten, schien doch das letzte Quäntchen, das es braucht, um in der HBL ganz oben zu stehen, zu fehlen. Da letzte bisschen Erfahrung, das davon abhält, zu viel auf einmal zu wollen, das Verkrampfung in Ruhe und Zuversicht verwandelt. Die Magdeburger haben dieses Momentum nach ihrer Meisterschaft im vergangenen Jahr mittlerweile auf ihrer Seite. Wieder und wieder von einschneidenden Kaderausfällen gezeichnet, reichte es für den SCM in diesem Jahr allerdings nicht, um den Titel zu verteidigen.

Den sicherte sich der THW Kiel. Allen Verletzungen zum Trotz spielte der Rekordmeister mit einer starken Defensive und effektiver Taktik auf, wenngleich auch im Norden die eine oder andere Flaute zu überstehen war.

Bei so viel Konkurrenz war es an sich konträr, dass am letzten Spieltag an der Tabellenspitze bereits alles entschieden war. Andererseits war zwischen den Rängen 6 bis 15 noch einiges offen, war es insgesamt so spannend, wie es man es sich in anderen Sportarten wünschen würde. Und das ist es, warum diese Liga begeistert. Warum hier dem Publikum bei jedem Spiel etwas geboten wird und die Ränge regelmäßig so voll sind, wie in keinem anderen Land. Das ist es, warum diese Liga etwas Besonderes ist.

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