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Sport: Ein Gespenst geht um in der Bundesliga

Ein Gespenst geht um in der Fußball-Bundesliga: das Gespenst der Gehaltsobergrenze. Großen Schrecken verbreitet dieses Gespenst bei niemanden, und spätestens in zwei Wochen, wenn wieder richtig Fußball gespielt wird, verschwindet es - so wie immer bisher - im Nichts.

Ein Gespenst geht um in der Fußball-Bundesliga: das Gespenst der Gehaltsobergrenze. Großen Schrecken verbreitet dieses Gespenst bei niemanden, und spätestens in zwei Wochen, wenn wieder richtig Fußball gespielt wird, verschwindet es - so wie immer bisher - im Nichts. Bis zur nächsten Wettkampfpause, wenn die Nachrichtenlage wieder dünn ist und Gerhard Mayer-Vorfelder, der Präsident des Deutschen Fußball-Bundes, glaubt, seiner Gesamtverantwortung für den deutschen Fußball gerecht werden zu müssen. Besonders gern tut er das auch deshalb, weil er dadurch gleich noch die Deutsche Fußball-Liga (DFL) ein wenig ärgern kann, in deren Zuständigkeitsbereich die Bundesliga eigentlich fällt.

Die Diskussion, ob Fußballer verdienen, was sie verdienen, ist älter als das Profitum selbst. Schon als die Deutschen im Sport noch dem hehren Amateurstatus huldigten, fanden umtriebige Schatzmeister von - sagen wir - Hertha BSC oder Schalke 04 immer einen Weg, um die Vorschriften zu umgehen. Natürlich ging es da nur um ein paar hundert Mark im Monat, während in der aktuellen Diskussion Jahresgehälter von fünf Millionen Euro oder mehr die Verhandlungsgrundlage bilden. In der Regel lässt sich damit ein sorgenfreies Leben betreiten, auch wenn für einen Fußballprofi das Rentenalter schon mit 35 beginnt und sich die Einnahmen danach auf anderem Niveau bewegen.

Trotzdem gibt es wohl keinen Grund zur Sorge. Nur Oliver Kahn will sich lieber nicht darauf verlassen, dass die Diskussion so endet, wie sie immer geendet hat - ohne Ergebnis. Er hat sogar in seinem Namen einen Kommentar für die "Bild am Sonntag" verfassen lassen. Kahn findet, "dass ich jeden Pfennig, den ich verdiene, gerechtfertigt verdiene". Das ist eine klare Aussage. Und die Idee, ihm das Gehalt zu kürzen, hat der Nationaltorhüter als Rückfall in "tiefste kommunistische Zeiten und Einstellungen" bezeichnet. Sehr geschickt von ihm, ein bisschen Angst vor dem Kommunismus zu schüren, von dem der Deutsche an sich bekanntlich nicht allzu viel hält. Gerade jetzt, da die PDS schon wieder in Berlin regiert.

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