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Ein Bayer am Boden. Und das findet Franck Ribéry (unten) auch gut, schließlich hat Bastian Schweinsteiger (Zweiter von rechts) gerade das 1:0 erzielt. Foto: Reuters

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Sport: Eine Mannschaft genießt sich

Fünf Spiele, fünf Siege: Die Bayern bleiben auch beim 3:0 gegen Wolfsburg auf ihrem Kurs.

München - Felix Magath wird sich im Nachhinein geärgert haben über diesen Doppeltransfer – zumindest am Dienstagabend: Vor der Saison wechselte Ivica Olic vom FC Bayern zum VfL Wolfsburg, im Gegenzug verließ Mario Mandzukic den Klub in Richtung Süden. Beim 3:0 (1:0)-Erfolg der Bayern eben gegen Magaths Wolfsburger machte Mandzukic gleich zwei Tore, Olic hingegen kam kaum in Tornähe.

Bayern war jederzeit die klar bessere Mannschaft, gerade in der ersten Hälfte war die Chancenverwertung aber mangelhaft. Die ersten Minuten waren symptomatisch für die erste Halbzeit: Bastian Schweinsteiger, der neben Javier Martinez auf der Doppel-Sechs spielte, scheiterte nach einer Ecke aus drei Metern am Pfosten. Doch damit nicht genug, ein Dutzend hochkarätige Chancen vergaben die drückend überlegenen Münchner, die im Vergleich zum Schalke-Spiel am Wochenende auf drei Positionen verändert waren: Thomas Müller war nicht einmal im Kader, Luiz Gustavo und Toni Kroos durften auf der Bank Platz nehmen. Neben Martinez neu in der Startelf waren Xherdan Shaqiri und der nach seiner Oberschenkelverletzung wieder genesene Franck Ribéry. Trainer Jupp Heynckes ließ seinen Rotationsankündigungen also wieder einmal Taten folgen.

Die Wolfsburger fanden das ganze Spiel über nicht statt. Es gab im ersten Durchgang nicht eine nennenswerte Chance, nur einen harmlosen Torschuss in der 45. Minute. Die meisten Angriffe der Wolfsburger wurden schon an der Mittellinie gestoppt, dank des schnellen Umschaltspiels kamen die Bayern zu zahlreichen Kontern. Das erste Mal zahlte sich das in der 24. Minute aus: Arjen Robben passte auf der rechten Seite auf Ribéry, der bekam den Ball gerade noch vor der Grundlinie und schob ihn in den Fünf-Meter-Raum. Da wartete Schweinsteiger und machte das bis dahin längst überfällige Führungstor.

Als einzige Spitze stand Mario Mandzukic auf dem Feld und ging gegen seinen ehemaligen Verein hochmotiviert zu Werke. Mehrmals verpasste er in der ersten Hälfte knapp das Tor, in der zweiten Hälfte lief es besser: Shaqiri dribbelte sich auf der linken Seite frei und schoss eine perfekte Flanke in den Strafraum. Mandzukic vollendete, mit dem Kopf. Aus Respekt gegenüber seinen alten Kollegen jubelte er nicht. Auch nicht bei seinem zweiten Treffer, dem Kopfballtor zum 3:0-Endstand. Es war schon der fünfte Saisontreffer des Stürmers, Mandzukic sagte nach dem Spiel: „Man sieht jedem von uns an, dass wir Spaß haben. Ich genieße jeden Tag in dieser Mannschaft.“

Mandzukics Pendant auf der Wolfsburger Seite, Ivica Olic, kam das ganze Spiel über nicht zur Geltung. Nur eine gute Chance hatte er in der zweiten Halbzeit, obwohl er ackerte wie früher noch im Münchner Trikot. Es kamen aber einfach nicht genug verwertbare Bälle aus dem Mittelfeld zu ihm, Regisseur Diego ging wie seine Kollegen unter. Immerhin die gut gelaunten Münchner Fans zollten ihrem alten Liebling Olic Respekt: Nach der einzigen hochkarätigen Chance stimmten sie „Ivica“-Rufe in der Kurve an.

Mit Spielende gab es kräftig etwas zu feiern für die Fans der Bayern: 15 Punkte aus fünf Spielen haben die Bayern und damit schon sieben Punkte Vorsprung auf Meister Dortmund. „Es ist immer ein Stück harte Arbeit“, sagte Heynckes trotzdem. „Wir haben gewonnen, weil wir physisch sehr präsent waren. Aber es war nicht so einfach, wie das Ergebnis und die Torchancen es aussagen.“ Christian Wermke

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