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Kevin Clark, Leo Pföderl und Marcel Noebels (v. r.) sorgten zuletzt für viel Torgefahr.

© Imago/Nordphoto

Fünfter Sieg in Serie?: Ein Trio verleiht den Eisbären extra Schwung

Kevin Clark, Marcel Noebels und Leo Pföderl haben entscheidenden Anteil daran, dass die Berliner in der Offensive wieder an Wucht gewonnen haben.

Die Intuition hatte Kevin Clark nicht getäuscht. Als es am Sonntagnachmittag zwischen den Eisbären und den Grizzlys Wolfsburg noch 0:0 stand und nicht wirklich abzusehen war, dass die Berliner am Ende beim 6:4 einen gelungenen Auftritt präsentieren, spekulierte Kevin Clark regelrecht darauf, dass dem gegnerischen Torwart Justin Pogge unter Druck ein Fehler unterlaufen würde.

Der missglückte Befreiungsschlag landete an der Bande hinter dem rechten Pfosten im Schläger des kanadischen Stürmers, der nur vor das Tor passen musste, wo Leo Pföderl bereitstand, um dem Spiel die richtige Wendung zu geben. „Diese Reihe war gegen Wolfsburg herausragend“, lobte Serge Aubin nach dem Training am Dienstag das Trio, zu dem auch Marcel Noebels gehörte.

„Sie haben viele Chancen kreiert, hatten viel Tempo im Spiel.“  Und der hofft, dass sie am Mittwochabend beim Heimspiel gegen die Straubing Tigers (19.30 Uhr) ähnlich brillieren können.

Pföderl verpasste das gesamte Sommertraining

Die drei Stürmer sind ganz wesentliche Faktoren für die jüngste Erfolgsserie mit vier gewonnenen Partien am Stück. „Die Spiele davor waren auch nicht alle schlecht, aber du hast sie oft mit einem Tor Unterschied verloren“, sagt Pföderl, „vorher sind wir mit zwei. Drei Toren rumgedümpelt, das hat nicht gereicht. Jetzt schießen wir die Tore.“

In diesen vier Spielen, die zu 15 Punkten Abstand auf den Abstiegsplatz 14 geführt haben, sammelte Clark sieben Scorerpunkte, gefolgt von Noebels mit fünf Zählern, der über die gesamte Saison konstant punktet, und eben Pföderl, „der jetzt wieder wie Leo Pföderl spielt“, wie Aubin bemerkte. „Es ist einfach sehr ungünstig, wenn du das ganze Training im Sommer verpasst, du brauchst viel Zeit, um zurückzukommen.“ Eine Schambeinentzündung machte ihm schwer zu schaffen.

Leo Pföderl spielt jetzt wieder wie Leo Pföderl.

Serge Aubin über die Form des Torjägers

Nach seinem Comeback im Oktober war Pföderl anzumerken, dass er nicht wirklich rund läuft. Kurz vor Weihnachten musste er sogar noch mal einen Eingriff vornehmen lassen, weil sich der Zustand wieder etwas verschlechtert hatte. Inzwischen ist er beschwerdefrei und die Freude, Eishockey zu spielen, ist offensichtlich.

Pföderl jüngste Reihenkollegen Noebels und Clark zählten die ganze Saison über zu den konstantesten Profis eines verunsicherten Kaders – zumindest, was die Punkteausbeute angeht. Gerade im Powerplay taten sich die beiden immer wieder hervor, was angesichts der Schwächen beim regulären Fünf-gegen-fünf-Spiel aber zu selten dazu führte, dass die Eisbären wirklich davon profitieren können.

„Kevin Clark studiert das Eishockeyspiel“

Das hat sich allem Anschein nach verändert. Während Noebels und Pföderl Jahr für Jahr genau aufeinander abgestimmt sind, könnte sich das Dreigestirn mit Clark als entscheidender Faktor erweisen, wenn es darum geht, im jetzt anstehenden letzten Viertel der Saison noch die Pre-Play-offs zu erreichen.

„Er studiert das Eishockeyspiel ganz akribisch“, sagt Aubin über Clark. „Er legt großen Wert auf jedes Detail und hört genau zu.“ Es passe gut zu seinem Stil in dieser Saison, dass sein Wirkungskreis näher an das gegnerische Tor herangerückt ist. Gerade auch im Powerplay, wo er in dieser Spielzeit so viel Verantwortung trägt wie in seiner ganzen vorherigen Karriere nicht.

Um den Schwung der vergangenen Tage mitzunehmen, ist es nun wichtig, dass die Eisbären sowohl das verbesserte Fünf-gegen-fünf als auch das über weite Strecken der Saison gut funktionierende Powerplay verbinden. Was angesichts des wiedergefundenen Selbstvertrauens möglich sein sollte.

„Jetzt ist das Selbstverständnis zurück, dass wir gewinnen“, sagt Clark. Die entscheidenden Dinge funktionieren, aber sobald wir wieder vom Gas gehen, kann es schnell passieren, dass die Serie wieder endet. Zumindest, was das Trio Noebels, Pföderl und Clark angeht, stehen die Gefahren dafür allerdings nicht allzu hoch.

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