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Auf Rani Khedira und seine Union-Kollegen wartet ein Endspiel gegen Bremen um die Teilnahme an der Champions League.

© Imago/Matthias Koch

Gegen Bremen muss nun ein Sieg her: Der 1. FC Union strauchelt vor dem letzten Schritt

In Hoffenheim war deutlich mehr drin, doch Union stand sich beim 2:4 zu oft selbst im Weg. Nun ist der Druck vor dem letzten Spiel gegen Werder Bremen noch einmal gewachsen.

Ein wenig Mitleid hat Urs Fischer für den Stadtrivalen dann doch verspürt. „Schade, dass das Derby wegfällt, es waren tolle Spiele”, sagte der Trainer des 1. FC Union zum Abstieg von Hertha BSC am Sonnabend. Der Schweizer hatte aber auch seinen ganz eigenen Frust zu verarbeiten. „Was ich in erster Linie bedauere, ist unsere Leistung heute. Wir haben ein Spiel verloren, das Du so nicht verlieren musst.”

Spätestens jetzt sind die Rollen im Berliner Fußball getauscht. Die ewigen Großträumer aus Charlottenburg sind abgestiegen, während sich die einst kleinen Köpenicker nun mit ihrem eigenen Griff nach den Sternen womöglich doch noch verheben. Mit dem 2:4 in Hoffenheim hat Union eine Riesenchance verpasst, und es sich noch einmal schwer gemacht im Rennen um die Champions League. Das Schlimmste daran war aber, dass sich das alles selbst zuzuschreiben hatten.

„Fußball ist ein Fehlerspiel und heute hatten wir zu viele”, seufzte Fischer auf der Pressekonferenz. Mit ihren eigenen Fehltritten machten die Berliner die gute Leistung der Hoffenheimer, die Sheraldo Becker erfolgreich auschalteten und ihre Chancen eiskalt nutzten, noch besser. Über die durchaus fragwürdige Elfmeter-Entscheidung vor dem 2:0 wollte Fischer aber richtigerweise gar nicht sprechen. „Jetzt über die Leistung des Schiedsrichters zu diskutieren, wäre falsch. Wir haben genug eigene Fehler gemacht”, betonte der Union-Trainer.

31
Mal stand Union nach den bisher 33 Spieltagen unter den Top vier der Bundesliga

Da war nicht nur der misslungene Kopfball von Diogo Leite, der Ihlas Bebou zum ersten Tor einlud. Auch die verpassten Chancen von Becker und Kevin Behrens sowie die vielen verlorenen zweiten Bälle im Mittelfeld musste Union hinterher bereuen. Kleine Lichtblicke wie die hervorragende Leistung von Aissa Laidouni in der zweiten Halbzeit waren dagegen kaum ein Trost, und am Ende saß der Frust verständlicherweise tief.

Mit einem Sieg hätten die Köpenicker die erstmalige Qualifikation zur Champions League so gut wie perfekt gemacht. Nun stehen sie wieder nur wegen des besseren Torverhältnisses vor dem Konkurrenten Freiburg und müssen im letzten Saisonspiel gegen Werder Bremen gewinnen, um den vierten Platz aus eigener Kraft zu verteidigen.

Robin Knoche dürfte gegen Bremen wieder dabei sein

Dabei dürfte nicht nur die Heimstärke von Vorteil sein, sondern auch die voraussichtliche Rückkehr von Robin Knoche, der in Sinsheim wegen einer Infektion nicht spielen konnte. „Ich gehe davon aus, dass er Beginn der Woche wieder ins Training einsteigt”, sagte Fischer über den Abwehrchef, der nicht nur fußballerisch wichtig sein wird. Gegen Bremen wird es vor allem eine mentale Herausforderung, in der Rolle des Gejagten doch noch über die Linie zu kommen.

Denn auch, wenn die Champions League überhaupt nicht der Anspruch eines Vereins wie Union sein muss, ist der Druck jetzt riesig. Die Mannschaft von Fischer hat nun an 31 der bisher 33 Spieltage einen Platz unter den Top vier behauptet. Wenn sie am alles entscheidenden 34. doch noch auf den fünften Rang abrutschen würde, wäre das eine bittere Enttäuschung, und vor allem auch ein unwürdiger Abschluss einer großartigen Saison.

„Diesen letzten Schritt zu machen, ist das Schwierigste”, sagte Fischer, der über die ganze Spielzeit vor Hochmut gewarnt hat. „Heute sind wir hingefallen, es gilt diese Woche schleunigst wieder aufzustehen”.

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