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Gute Nachricht für Union: Timo Baumgartl hat seine Coronainfektion überstanden.

© IMAGO/Jan Huebner

Nach den Fanausschreitungen in Malmö: Beim 1. FC Union geht es jetzt wieder ums Tagesgeschäft

Für Union steht am Sonntag das Spiel gegen den VfB Stuttgart auf dem Programm. Aber nach den Ausschreitungen in Malmö sind noch Fragen offen.

Den Geruch der Pyrotechnik wird man an diesem Wochenende wohl nicht so schnell aus den Nasenlöchern kriegen. Die unschönen Szenen beim Europa-League-Spiel in Malmö am Donnerstag haben eine Rauchwolke hinterlassen, die noch eine Weile über der Gefühlslage in Köpenick hängen dürfte. Und trotzdem muss die Mannschaft des 1. FC Union es jetzt irgendwie schaffen, sich auf die nächste Aufgabe zu fokussieren.

Am Sonntag geht es nach der emotionalen Achterbahnfahrt in Europa wieder ums Tagesgeschäft. Vor der Bundesliga-Partie gegen den VfB Stuttgart (19:30, live bei Dazn) gab sich Trainer Urs Fischer zuversichtlich, dass bei seinem Team nach dem 1:0 in Schweden eher das Positive hängen bleibt. „Es war ein ganz wichtiger Sieg. Die Mannschaft ist ruhig geblieben, hat sich mit diesem Ergebnis am Ende belohnt. Das nimmst du mit ins nächste Spiel“, sagte er auf der Pressekonferenz am Samstag.

Am Samstagnachmittag war noch nicht klar, wie Union für die Ausschreitungen im Auswärtsblock bestraft werden könnte. Ein Disziplinarverfahren gegen beide Vereine hat der europäische Verband Uefa schon am Freitag eingeleitet, auf Details wartet der Berliner Klub nach eigenen Angaben noch.

Der Verband könnte eine Geldstrafe verhängen

Dass es im Rückspiel in der Alten Försterei am kommenden Donnerstag einen Zuschauerausschluss gibt, damit rechnet man nicht. Doch der Verband könnte durchaus mehr als eine Geldstrafe verhängen. Nach ähnlichen Vorfällen in den vergangenen Wochen wurden verschiedene europäische Klubs mit einem Zuschauerteilausschluss bestraft.

Das ist aber eine Frage für die kommende Woche. Zunächst liegt der Fokus auf Stuttgart, wo die Ausgangslage zum Glück etwas erfreulicher ist. Während Union als Tabellenführer in den Spieltag gestartet ist und mit dem Sieg in Unterzahl in Schweden wieder Selbstvertrauen getankt hat, steckt der VfB erneut in der Krise.

Nach acht Spieltagen ist der VfB neben dem Tabellenletzten Bochum die einzige Mannschaft in der Bundesliga, die noch kein Spiel gewinnen konnte. Ein paar Monate nach ihrem mirakulösen Nicht-Abstieg im Mai stehen die Schwaben schon wieder auf dem Relegationsplatz – und ihr Trainer Pellegrino Matarazzo erneut heftig unter Druck. Vor dem Spiel gegen Union forderte der US-Amerikaner mehr Leidensbereitschaft von seiner Mannschaft: „Wenn wir nicht dazu bereit sind, über die Schmerzgrenze zu gehen, haben wir keine Chance.“

Blauer Himmel nach dunklen Wolken

Ähnlich sah es Fischer, der nach der zweiten von sechs Englischen Wochen am Sonntag wieder rotieren dürfte. „Um solche Phasen zu bestreiten, braucht es den ganzen Kader“, sagte Unions Trainer, dem mit der Rückkehr des coronaerkrankten Timo Baumgartl und des verletzten Kevin Möhwald nun auch wieder alle Profis zur Verfügung steht.

Das dürfte auch gegen einen Gegner helfen, den Fischer auf gar keinen Fall unterschätzen wollte: „Auch wenn es die Resultate nicht zeigen: Stuttgart ist eine gute Mannschaft, eine dynamische Mannschaft, eine Mannschaft, die immer wieder versucht, spielerische Lösungen zu finden.“

Gewarnt sind die Berliner ja auch wegen ihrer bisherigen Erfahrungen in Stuttgart. Weder in der Zweiten Liga noch in der Bundesliga konnte Union dort gewinnen, in der höchsten Spielklasse kassierten sie beim VfB Stuttgart schon zweimal einen späten Ausgleichstreffer. Diese Bilanz gilt es am Sonntag vor etwa tausend mitgereisten Union-Fans aufzuhübschen.

Denn mit einem Sieg bliebe die Mannschaft sehr wahrscheinlich auch nach dem neunten Spieltag Tabellenführer. Und so könnte man nach einer frustrierenden, wolkigen Woche doch noch die blauen Himmel eines goldenen Herbstes genießen.

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