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Gutes Geschäft. David Beckham beim Geld verdienen.

© Imago/Shutterstock

Werbeträger ohne Moral : David Beckham ist der Botschafter des Kapitals in Katar

David Beckham, Lothar Matthäus und andere lügen als Werbeträger für Katar. Für viel Geld würden auch andere Männer einen Unrechtstaat perfekt finden – es ist eine Geschichte ohne Moral.

Ein Kommentar von Claus Vetter

Dass David Beckham die Öffentlichkeit scheut, lässt sich vom einstigen Fußballstar wahrlich nicht behaupten. Er hat schon während seiner Karriere am Übergang zum Glamourjungen gearbeitet. Es war am Ende auf dem Platz weitenteils wumpe, was der Beckham mit dem Ball macht, Hauptsache schnieke aussehen. Daher passte es auch, dass er einst seine Laufbahn auf dem Rasen in Hollywood-Nähe, also Los Angeles, ausklingen ließ.

Beckham, inzwischen 47 Jahre alt, vermarktet heute nur noch sich, mitunter an der Seite seiner Ehefrau Victoria; einst Popmusikerin, inzwischen anerkannte Designerin. Ihr Gatte dagegen turnt durch die Klatsch- und Fußballwelt, hochbezahlt natürlich. Zur Zeit ist der Engländer als WM-Botschafter in Katar unterwegs. Nebenbei mimt er den Edelfan bei der englischen Mannschaft.

Beckham ist natürlich nicht allein in der Mission Konstitutionelle-Erbmonarchie-schönlügen unterwegs. Lothar Matthäus, Cafu, Samuel Eto’o, Ronald de Boer, Barcelonas Trainer Xavi und wer sonst noch ganz viel Knete abstauben will, der nennt sich WM-Botschafter. Den Männern ohne Moral lässt sich vieles vorwerfen, nur Eines bestimmt nicht: Dass sie für Geld nichts übrig hätten.

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In einem Werbefilm hat Becks sich schon weit vor der WM eingehend mit dem Gastgeberland beschäftigt. Nicht mit den Menschenrechtsverletzungen im Staat, sondern mit angenehmen Dingen. Er lümmelt sich auf einer Yacht, am Strand, fährt Motorrad durch Doha und sagt etwa: „Katar ist ein unglaubliches Land. Das ist Perfektion für mich.“

Sein Engagement für das perfekte Katar soll Beckham eine zweistellige Millionensumme in Euro einbringen, es kursieren sogar höhere Beträge. Dafür würden sicher viele Europäer (Europäerinnen wurden nicht gefragt von den Männern aus Katar) den Unrechtsstaat „perfekt“ finden. Alle Aufregung und Schwingen der Moralkeule lohnen da nicht mehr.

David Beckham, Unicef-Botschafter und früher hat er sich auch schon gegen Diskriminierung positioniert, hat sich verkauft. Sollte er nun urplötzlich sein gesamtes Honorar aus Katar dann noch gemeinnützig spenden, würde seine Person vielleicht in anderem Licht dastehen. Aber wahrscheinlicher ist, dass die deutsche Mannschaft noch Weltmeister wird.

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