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Hertha BSC: "Raffael wird zehn Tore schießen"

Marco Streller, Spieler beim FC Basel, spricht mit dem Tagesspiegel über Herthas neuen Stürmer Raffael.

Herr Streller, Sie kamen einst mit großen Hoffnungen aus der Schweiz in die Bundesliga. In Stuttgart wurden Sie allerdings nie zum Stammspieler. Nun hat Hertha BSC mit Raffael einen Stürmer vom FC Zürich verpflichtet. Was wird aus Ihrer Erfahrung auf den Brasilianer zukommen?

Leider bekommt man in der deutschen Bundesliga nur sehr wenig Zeit. Man hat höchstens drei, vier Spiele, um sich zu beweisen. Je teurer ein Spieler war, desto weniger Geduld hat man mit ihm. Und Raffael hat Hertha viel Geld gekostet. Wenn es nicht läuft, muss man cool bleiben – und das ist nicht einfach. Aber ich glaube, er hat als Brasilianer eine bessere Lobby als ich sie als Schweizer Spieler hatte.

Was ist denn der größte Unterschied zwischen Schweizer Liga und deutscher Bundesliga?

Der größte Unterschied zur Schweiz ist das enorme Medieninteresse in Deutschland. In Stuttgart ging das noch, aber in Köln habe ich das als sehr extrem erlebt. Vor allem, wenn man als Spieler mit großen Vorschusslorbeeren kommt, ist die Erwartungshaltung riesig.

Aber es gibt doch sicher große Unterschiede in punkto Spieltempo und System, wie sehr muss sich Raffael da umstellen?

Jeder Spieler braucht eine Eingewöhnungszeit. Da ist es egal, ob er aus Argentinien, Brasilien oder der Schweiz kommt. Raffael ist ein guter Fußballer, und ich traue ihm wirklich zu, sich in der Bundesliga durchzusetzen. Das Spiel selbst wird keine große Umstellung für Raffael sein.

Was macht Sie da so sicher?

Raffael ist technisch sehr gut, er ist schnell und er schießt Tore – ein sehr guter Transfer also. Für den Fußball, den Herthas Trainer Lucien Favre spielen lassen will, ist Raffael prädestiniert. Er hat das Kurzpassspiel verinnerlicht, er weiß, was Favre will und wird deshalb keine Probleme haben.

Was trauen Sie Raffael denn in der Bundesliga-Rückrunde zu?

Raffael wird mehr als zehn Tore schießen, da bin ich mir sicher.

Die Fragen stellte Christoph Kieslich Marco Streller, 26, stürmte von 2004 bis 2007 für den VfB Stuttgart und den 1. FC Köln. Seit dieser Saison ist der 13-malige Schweizer Nationalspieler wieder beim FC Basel.

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