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Testfahrten in der Formel 1: Schlechte Bilanz für Red Bull

Die Testphase in der Formel 1 verläuft für viele Rennställe unbefriedigend. Vor dem größten Problem scheint Red Bull mit Weltmeister Sebastian Vettel zu stehen. Für Herausforderer Mercedes läuft es richtig gut. Ein Überblick.

Es ist eine ganz schlechte Bilanz für Red Bull: Nur 14 Runden in drei Tagen, während die Herausforderer Kilometer um Kilometer abspulen. Allen voran Mercedes. Nico Rosberg fährt sogar im neuen Silberpfeil ohne Probleme eine ganze Renndistanz am Finaltag der Testfahrten in Jerez. Auch die anderen Verfolger wie Ferrari und McLaren haben längst nicht derart gravierende Schwierigkeiten wie Vierfach-Weltmeister Red Bull und Champion Sebastian Vettel.

Red Bull: 3 - 8 - 3: Die Rundenanzahl der ersten Tage sagt eigentlich alles. Das Weltmeister-Team steckt in Schwierigkeiten. Zum einen macht das Energie-System von Renault-Probleme. Zum anderen steigt immer wieder Rauch aus dem Heck. „Damit haben wir nichts zu tun“, betont Renaults verantwortlicher Streckeningenieur Remi Taffin. Design-Genie Adrian Newey werde sich jetzt vors Zeichenbrett setzen, kündigte Neuzugang Daniel Ricciardo an. Bis zum nächsten Test bleiben knapp drei Wochen.

Mercedes: Sehr starker und vielversprechender Auftritt, wenngleich wie bei praktisch allen nicht ohne zu erwartende Probleme angesichts komplett neuer und noch viel komplizierterer Autos. Als erster auf der Strecke zum Auftakt. Dann aber kracht Lewis Hamilton in die Reifenstapel, nachdem er den Frontflügel verloren hat. Testtag 1 vorzeitig beendet. Testtag 2: Nico Rosberg fährt 97 Runden - so viele wie kein anderer. „Im Moment sind wir definitiv happy“, betont Kollege Hamilton nach seinem zweiten Einsatz. Am Freitag lässt das Team Rosberg sogar schon eine Rennsimulation fahren: 72 Runden am Stück auf dem 4,428 Kilometer langen Kurs.

Ferrari: Rückkehrer Kimi Räikkönen bleibt auf seiner ersten Runde stehen. Ansonsten muckt der F14T aber ebenso wie der Mercedes nicht allzu sehr. Die Bestzeit am ersten Tag für den Finnen, und auch Fernando Alonso zeigt sich zufrieden mit der neuen „Roten Göttin“. Auch wenn noch viel Arbeit vor ihnen liege, „haben wir ein sehr großes Potenzial Fortschritte zu machen. Und das ist vielversprechend.“

McLaren: Keine einzige Runde am ersten, dafür aber die Schnellsten am 2. und 3. Tag. Die Briten bekommen die Probleme mit dem MP4-29 in den Griff. Nach der ersten Saison ohne Podestplatz seit 1980 im vergangenen Jahr ein ermunternder Start für Ex-Champion Jenson Button und seinen dänischen Kollegen Kevin Magnussen. Der Däne sichert sich gleich beim ersten Einsatz die Tagesbestzeit.

Force India: Rückkehrer Nico Hülkenberg kommt bei seinem Einsatz gerade mal auf 75 Kilometer. „Es ist schwer, ein Feedback zu geben nach meinem ersten Tag“, sagt der Emmericher, dessen Kollege Sergio Perez zuvor deutlich mehr Runden schaffte. Die Probleme halten sich auch beim indischen Team in Grenzen. Am Freitag darf zum Abschluss Ersatzfahrer Dani Juncadella ran.

Toro Rosso: Setzt sogar einen Tag ganz aus. Grund: Probleme mit der Elektrik. Pech für den Russen Daniel Kwijat. Der Neuling kann an seinem ersten geplanten Einsatztag nur bei den Reparaturen zuschauen. Kollege Jean-Eric Vergne schafft danach zwar 30 Runden, bleibt aber auch zweimal stehen. Toro Rosso fährt auch mit Renault-Motoren- und -Hybridsystem.

Williams: Alles andere als schlecht. An den ersten drei Testtagen jeweils unter den ersten Drei, wenngleich Zeiten praktisch bedeutungslos sind. „Insgesamt bin ich sehr glücklich“, sagte Neuzugang Felipe Massa. Der Wagen - neuerdings mit Mercedes-Antriebsstrang - macht keine größeren Probleme.

Sauber: Neuzugang Adrian Sutil beschert den Mechanikern eine lange Nacht. Er kommt von der Strecke ab und demoliert den neuen Sauber. Zum letzten Testtag ist der C33-01 mit Ferrari-Motor aber wieder einsatzbereit. Ansonsten aber keine großen Rückschläge für das Schweizer Team. Ein Start, auf dem Sutil und sein Teamkollege Esteban Gutierrez aufbauen können.

Marussia: Als andere zumindest mehr oder wenige viel fahren, ist der neue Wagen erst auf dem Weg nach Südspanien. An Testtag drei ist es dann soweit: Der MR03-01 kommt auf die Strecke. Max Chilton fährt fünf Runden und schwelgt: „Das war heute eine echte Demonstration, was für einen Schritt nach vorne wir gemacht haben als Team.“ CATERHAM: Der Rennwagen mit der noch eigenwilligeren Nasenvariante als bei anderen Teams leidet zunächst auch unter den Problemen mit den Renault-Antriebssträngen. An den ersten drei Tagen auch nur 22 Runden. Am Freitag gelingen bis zur Mittagszeit Formel-1-Rückkehrer Kamui Kobayashi dann aber schon über 30 Umläufe.

Lotus: Verzichtet auf den Test in Jerez. Will erst bei den Probefahrten vom 19. bis 22. Februar einsteigen. (dpa)

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