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Alba Berlin: Schneller – aber sonst?

Albas neuer Trainer präsentiert heute im Eurocup gegen Panellinios Athen erstmals seine Philosophie. Er wünscht sich mehr Aggressivität von seinen Spielern.

Berlin - Bei aller Fachkenntnis: Nur auf seine Erfahrung als Trainer und die Qualitäten seines Teams will sich Muli Katzurin nicht verlassen. „Wir brauchen Krach in der Halle, wir brauchen Unterstützung“, sagt Alba Berlins neuer Trainer vor dem heutigen Eurocup-Heimspiel gegen Panellinios Athen (20 Uhr, Arena am Ostbahnhof). Für Katzurin stellt das Spiel gegen den griechischen Tabellenelften die erste Chance dar, dem Berliner Publikum seine Basketball-Philosophie vorzuführen. Eine Niederlage wäre bereits ein großer Rückschlag auf dem Weg ins Viertelfinale, hatten die Berliner doch vor einer Woche bereits das erste Zwischenrundenspiel in Treviso mit 71:74 verloren; auch Panellinios war mit einer Niederlage in die Gruppe L gestartet. Tabellenführer ist BC Sevilla, die Spanier besiegten Treviso am Dienstagabend mit 66:55.

Katzurin hatte nur wenige Trainingseinheiten, um den Alba-Profis seine Vorstellungen näherzubringen. „Ich will, dass meine Mannschaft mehr rennt, schneller umschaltet, mehr einfache Punkte macht“, hatte der 56-Jährige angekündigt. „In der Defensive will ich mehr pressen. Und agieren, nicht reagieren.“ Zu erwarten ist also Tempo-Basketball, „mit viel Aggressivität“, wie der Israeli verspricht. Katzurin räumt aber auch ein, dass er sich mehr Zeit wünschen würde: „Es ist keine perfekte Vorbereitung. Ich muss die Mannschaft auf meine Philosophie einstellen – und auf die Philosophie des anderen Teams.“ Immerhin kann er auf die Assistenztrainer Konstantin Lwowsky und Boban Mitev zurückgreifen, die Alba über den Abgang ihres alten Chefs Luka Pavicevic hinaus treu geblieben sind.

Auch Team-Manager Mithat Demirel erwartet eine Berliner Mannschaft mit mehr Tempo, mit einer völlig neuen Spielanlage wird sich Alba seiner Meinung nach heute aber noch nicht präsentieren. „Das ist eine Extremsituation, in der man nicht alles auf einmal machen kann“, sagt Demirel. „Muli Katzurin hat seine Philosophie bisher ein bisschen angedeutet. Kein Trainer wird aber alles durcheinanderwerfen.“ Katzurins Ton im Umgang mit den Spielern beschreibt Demirel als „sehr direkt“, das sei unter Luka Pavicevic aber auch nicht anders gewesen.

Im Training hat sich eine neue Situation ergeben. Spieler, die unter Pavicevic eher wenig zum Einsatz kamen, haben die Chance, um mehr Spielanteile zu kämpfen. „Die Spieler müssen jetzt alles zeigen, was sie können“, sagt Demirel. Katzurin werde jetzt nach und nach die Profis finden, die seine Philosophie am besten umsetzen können. „Ob das dann die gleichen wie bei Luka sind, muss man abwarten“, sagt Demirel.

Muli Katzurin wird heute wohl auf sein gesamtes Spielerpersonal zurückgreifen können. Zuletzt hatte es Gerüchte gegeben, Aufbauspieler Marko Marinovic stünde unmittelbar vor einem Transfer zum serbischen Spitzenverein Partizan Belgrad, der wegen einer Verletzung kurzfristig einen neuen Spielmacher benötigt. „Uns hat keiner kontaktiert, die Gerüchte gibt es seit langem“, sagt Demirel. „Die Medien in Belgrad klappern gerade alle serbischen Spieler ab.“

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