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Sport: Sein liebstes Turnier

Tennisprofi Thomas Haas steht zum dritten Mal in seiner Karriere im Viertelfinale der Australian Open

Berlin - Eigentlich hatte es schon bei der Auslosung vor eineinhalb Wochen gut angefangen für Thomas Haas. Als der deutsche Tennisspieler in die untere Hälfte des Tableaus gelost wurde, wusste er: Eine Wiederholung des nach drei Stunden knapp verlorenen Viertelfinales gegen den überragenden Weltranglistenersten Roger Federer kann es in diesem Jahr so schnell nicht geben. Erst im Finale.

Seit Montag ist Thomas Haas dieser Begegnung ein gutes Stück näher gekommen. Der 28 Jahre alte Tennisprofi steht nach dem 4:6, 6:3, 6:2, 6:3 gegen den Argentinier David Nalbandian im Viertelfinale der Australian Open. Der in Florida lebende Deutsche steht nach 1999 und 2002 zum dritten Mal in Melbourne unter den letzten acht. Er trifft auf den an Nummer drei gesetzten Russen Nikolaj Dawidenko, der den Tschechen Tomas Bedacht 5:7, 6:4, 6:1, 7:6 schlug. Die vorangegangenen zwei Spiele gegen den Russen hat Haas allerdings verloren. „Ich freue mich auf das Match, weil ich mich revanchieren kann“, sagte er.

Bei schönstem Sommerwetter hatte Haas nur am Anfang Schwierigkeiten mit dem Argentinier. „Er hat wirklich solide im ersten Satz gespielt, das hat mich ein wenig besorgt gemacht, weil er so gut wie keine Fehler gemacht hat“, sagte der deutsche Daviscupspieler. Haas hingegen leistete sich viele eigene Fehler, was sich aber ab dem zweiten Satz ändern sollte. „Mir hat das gefallen, was ich im zweiten Satz gemacht habe“, lobte sich Haas auf der Pressekonferenz selber. „Als ich mir den zweiten Satz gesichert hatte, war ich sehr zuversichtlich.“ Tatsächlich kam er immer besser in das Spiel hinein, vor allem sein Aufschlag wurde immer sicherer. Im dritten Satz erlaubte er Nalbandian bei eigenem Aufschlag nur noch drei Punkte, während er dem Argentinier zweimal den Aufschlag abnehmen konnte. Im gesamten Match gelangen Haas 16 Asse. „Ich habe sehr gut aufgeschlagen, vor allem, wenn es wichtig wurde“, sagte er. Der Weltranglistenachte aus Argentinien scheint ihm zu liegen, es war sein dritter Sieg über Nalbandian. „Ich war nicht ganz fit“, erklärte sein 25 Jahre alter Gegner, „ich konnte mich nicht gut bewegen.“

Das Match am Mittwoch gegen Dawidenko dürfte schwerer werden. Bei den US Open unterlag Haas dem Russen in einem denkwürdigen Match in fünf Sätzen, die 222 Minuten dauerten. „Er hatte eine gute Chance“, erinnert sich Dawidenko, „ich dachte eigentlich, dass ich in drei Sätzen verliere, weil ich nicht so gut gespielt habe.“ Doch dann war ihm im dritten Satz ein Break gelungen, und das Match wendete sich. Nun geht Dawidenko mit einem guten Gefühl ins Viertelfinale. „Ich denke, dass es gegen andere Spieler härter wäre, weil ich bei anderen Grand-Slam-Turnieren schon einige Viertelfinalspiele verloren habe.“ Gegen Haas hingegen hat er so ein Match erfolgreich beendet.

Doch auch Thomas Haas darf optimistisch sein. Bis zu den Australian Open hatte er in diesem Jahr noch kein Match gewonnen, doch das änderte sich in Melbourne sofort. Die Australian Open liegen ihm, hier hat er seine bislang größten Erfolge bei Grand-Slam-Turnieren gefeiert. 1999 und 2002 kam er in Melbourne bis ins Halbfinale. Inzwischen ist er der älteste Spieler im Wettbewerb, die neue Generation hat im Herrentennis die alten Herren abgelöst.

Siegt Haas am Mittwoch, träfe er im Halbfinale auf den Sieger der Partie Rafael Nadal gegen Fernando Gonzalez. Und im Finale könnte dann Federer warten. Mit einem solchen Verlauf dürfte sich Thomas Haas sicherlich einverstanden erklären. Tsp

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