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Torwart Jake Hildebrand kassierte vier Gegentreffer im ersten Drittel.

© imago/Contrast/O.Behrendt

Update

Doppelspieltag der Eisbären: Spektakel in der Mercedes-Benz-Arena

Während die Frauen sich trotz eines 0:1 gegen Bergkamen über 2801 Zuschauerinnen und Zuschauern freuen können, unterliegen die Eisbären Wolfsburg mit 6:9 in einem wilden Spiel

Der Frust in der Mercedes-Benz-Arena saß tief am Samstagabend. Ausgerechnet am ersten Doppelspieltag der Eisbären-Geschichte, an dem zunächst die Frauen und dann die Männer in der Friedrichshainer Mehrzweckhalle spielten, erwischten gleich beide Teams keinen guten Tag. Die Eisbärinnen mussten sich dem EC Bergkamener Bären mit 0:1 (0:1, 0:0, 0:0) geschlagen gaben. Anschließend setzte es für die Profis eine bittere Pleite mit 6:9 (1:4, 0:2, 5:3) gegen die Grizzlys Wolfsburg.

Dass ihnen kein Treffer auf dieser ungewöhnlichen Bühne gelungen war, drückte die Stimmung bei den Frauen zwar schon, zumal sie beste Chancen vergeben hatten. Aber dennoch fühlte sich dieser Tag gut an, weil sie vor 2801 Fans spielen konnten und den bisherigen Besucherrekord in der Eishockey-Bundesliga der Frauen locker übertroffen haben. 2019 hatten 1632 Zuschauerinnen das Spiel zwischen Memmingen und Planegg besucht.  „Dass so viele Zuschauer da waren, war krass für uns“, sagte Kapitänin Anna-Maria Nickisch.

Bereits nach 43 Sekunden fiel das entscheidende Tor des Tages. Torfrau Lilly-Ann Riesner, die erst am Morgen erfahren hatte, dass sie zwischen den Pfosten stehen wird, rutschte der Puck über die Fanghand. Chancen, diesen Fauxpas noch auszubügeln, hatte es zur Genüge gegeben, aber die Nervosität war eben doch groß an diesem besonderen Tag.

Korinna Fiedler, die ihr 100. Spiel in der Liga bestritt, scheitert an der Bergkamener Torhüterin.

© City-Press/Marco Leipold

Ähnlich wie die Kolleginnen verpatzten auch die Männer am Abend ihren Start völlig. Nach 71 Sekunden lag der Puck zum ersten Mal im Berliner Tor, und das in eigener Überzahl. Und es wurde nicht besser aus Sicht der Gastgeber: Nach nicht einmal drei Minuten stand es bereits 0:2, wieder war der Puck ungünstig für die Eisbären von der Bande abgeprallt. Zwischen dem 0:3 und dem 0:4 in der 15. Minute lagen gerade mal neun Sekunden. So kalt wurde der Tabellenführer in dieser Saison noch nie erwischt. Marcel Noebels sorgte in der 18. Minute immerhin für ein Lebenszeichen.

Eisbären-Trainer Serge Aubin, der am Freitag seinen Vertrag um zwei Jahre verlängert hatte, wechselte zum zweiten Drittel den Torwart. Jake Hildebrand, der am Donnerstag das 3:2 in Augsburg festgehalten hatte, machte Platz für Nikita Quapp. Allerdings musste auch er sich nach nicht einmal zehn Minuten geschlagen geben. Und als wenig später ein 1:6 vom Videowürfel flimmerte, war allen klar, dass der geplante Eishockey-Feiertag eher zur Trauerveranstaltung wird. Zwar kamen die Eisbären bis auf 6:7 noch mal ran, aber dann brachte ein Wolfsburger Doppelpack die Entscheidung.

Die 14.200 Fans peitschten ihr Team bis zur Schlusssirene an. Im Gegensatz zu den Frauen sorgte das jedoch nicht für Trost. Die bislang so dominierende Mannschaft der Liga hatte sich zu viele Aussetzer geleistet an diesem Abend.

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