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Wirtschaft: Autohersteller stellen sich auf Rabattschlacht ein Belebung der Nachfrage

setzt nicht wie erwartet ein

Frankfurt (Main) (hz/HB). Trotz einer erwarteten Belebung am deutschen Automarkt stellt sich die Branche angesichts der anhaltenden Konsumflaute auf eine harte Rabattschlacht ein. Die gerade gestarteten Warnstreiks in der Metallindustrie könnten nach Ansicht von Experten die Kauflaune weiter drücken, auch wenn Volkswirte nicht von messbaren Auswirkungen auf die Konjunktur ausgehen. Bislang ist die prognostizierte höhere Nachfrage nicht in Sicht.

TopManager wie VW-Chef Bernd Pischetsrieder befürchten bereits, dass der Preiskampf in Europa weiter an Härte gewinnen werde. Opel läutete bereits mit einem aggressiven Preis für seinen Kompaktwagen Astra eine neue Runde im Preiskrieg ein. Das Motto „Geiz ist geil“ habe mittlerweile auch das Autogeschäft voll erfasst, klagte der deutsche Suzuki-Chef Peter Verloop. Es gebe kein „Zurück per Knopfdruck und kein schnelles Zudrehen des Rabatt-Hahns“, sagte der Präsident des Verbandes der Autoindustrie (VDA), Bernd Gottschalk, auf der Jahrespressekonferenz in Frankfurt.

Vorbild für die Automobilkonzerne sind die USA. Dort werden vom Branchenführer General Motors im Wettbewerb um die Kunden sogar rund 1000 Fahrzeuge verlost. Einzige Bedingung: Interessenten müssen in die Schauräume der Händler kommen und sich in ein Auto des Konzerns setzen. Davon ist Europa zwar noch weit entfernt, allerdings sind die Rabatte auch in Deutschland im vergangenen Jahr auf ein bislang nicht gekanntes Niveau gestiegen. Bei einzelnen Angeboten von Fahrzeugimporteuren wurden den Kunden bis zu 5000 Euro erlassen. Rabatte von 2000 Euro bezeichnete Opel-Chef Carl-Peter Forster kürzlich als „zurzeit üblich“.

Die Hersteller setzen nun darauf, dass der Preisdruck 2004 mit anziehenden Verkaufszahlen nachlässt. Erstmals seit Jahren erwartet der VDA nämlich für den deutschen Markt wieder ein Anziehen der Neuzulassungen auf 3,35 Millionen Fahrzeuge. Die Branche erwartet entgegen den optimistischen Prognosen einiger Experten 2004 damit nur eine moderate Aufwärtsbewegung im deutschen Markt. „Es wird ein besseres Autojahr; für ein gutes ist es wohl noch zu früh“, sagte Gottschalk. Die Laune der Autokäufer bleibt bislang frostig: Der Auftragsbestand der deutschen Hersteller sank im Dezember 2003 auf einen absoluten Tiefpunkt.

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