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Wirtschaft: Die Rettung von BMW machte die Quandts reich

Sie gelten als reichste Familie Deutschlands. Das Vermögen der Quandts wird auf rund 20 Milliarden Euro geschätzt.

Sie gelten als reichste Familie Deutschlands. Das Vermögen der Quandts wird auf rund 20 Milliarden Euro geschätzt. Seit dem Tod des schillernden Unternehmers Herbert Quandt im Jahr 1972 verwalten dessen dritte Frau Johanna und die gemeinsamen Kinder Stefan Quandt und Susanne Klatten das Erbe.

Den Grundstock legte Mitte des 19. Jahrhunderts Herbert Quandts Großvater Emil mit einer Tuchfabrik im brandenburgischen Pritzwalk. Später kaufte er die Accumulatoren-Fabrik in Berlin, aus der der Batteriehersteller Varta hervorging. Sohn Günther Quandt profitierte als Lieferant von Batterien und Waffen vom Zweiten Weltkrieg. Seine beiden Nachkommen Herbert und Harald beteiligte er neben Varta an Firmen wie Concordia Elektrizitäts-AG, Wintershall, BMW und Daimler-Benz. Während Herbert Quandt den Unternehmergeist seiner Vorfahren geerbt hatte, verschwand die Familie seines Halbbruders Harald nach und nach in der Bedeutungslosigkeit. Herbert spielte eine immer aktivere Rolle in der deutschen Wirtschaft. Als legendär gilt seine Entscheidung im Jahr 1959, den kränkelnden Autohersteller BMW im Alleingang vor einer Übernahme durch Daimler-Benz zu retten – auf Drängen des Betriebsrats. Heute ist die Familie Quandt mit knapp 47 Prozent an BMW beteiligt.

Während sich die vier Kinder aus Herbert Quandts ersten beiden Ehen weitgehend aus dem Wirtschaftsleben heraushalten, managen die Quandt-Kinder Susanne und Stefan das Beteiligungs-Portfolio. Die Tochter ist Mehrheitsaktionärin des Chemieunternehmens Altana, der Sohn besitzt die Delton AG, zu der Thiel Logistik gehört. Trotz ihres Reichtums gelten die Quandts als diskret und zurückhaltend. In unternehmerische Entscheidungen mischen sie sich selten ein. Hektische Finanzmanöver aus Gewinnmaximierungskalkül muss kein Manager fürchten. Die Quandts stehen langfristig zu ihren Investments. Daneben setzen sich die Erbinnen für soziale Zwecke ein. nic

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