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Wrigleys Spearmint Kaugummis bei der Vorstellung einer von Guido Maria Kretschmer kreierten Wrigleys Spearmint Retro-Clutch.

© dpa/Jens Kalaene

Einst Marktführer, jetzt das Aus: Warum „Wrigley´s Spearmint“-Kaugummi nicht mehr in Deutschland verkauft wird

Die 80er-Jahre-Werbung für „Wrigley´s Kaugummis“ war Kult. Auch mit anderen aberwitzigen Marketing-Strategien lag die „Wrigley Company“ immer goldrichtig. Nun endet eine Ära.

„Wrigley´s Spearmint hat 100 Prozent reine Minze“ – Wohl jeder kennt die kultige 80er-Jahre-Werbung für die weißen Streifenkaugummis und den Slogan dazu.

Ungeachtet der Tatsache, dass sich damals neben den „100 Prozent Minze“ auch das ein oder andere Gramm Zucker versteckte, gehörte dieser Kaugummi-Klassiker seinerzeit zu den Marktführern.

Zu verdanken hatte die „Wrigley Company“ das auch dem international erfolgreichen Werbespot, in dem fröhliche Menschen mit übergroßen Kaugummi-Packungen zum „Gum Gum Song“ beschwingt über einen Bootsanleger hüpfen.

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Marketing-Strategie: Ein Stück Seife und dazu zwei Streifen Wrigley´s Kaugummi

Der Kaugummi-Hersteller hatte schon immer ein Händchen für gelungenes Marketing. Bereits Ende des 19. Jahrhunderts legte der Seifenproduzent „William Wrigley Jr. Company“ seinen Reinigungsprodukten ein Stück Backpulver oder alternativ zwei Streifenkaugummis bei, um die Verkaufszahlen zu fördern.

Werbung für „Wrigley s Spearmint Pepsin Gum“ aus dem Jahr 1913. Küstler unbekannt.

© IMAGO/Heritage Images

Die Aktion war derart erfolgreich, dass das Unternehmen sich ab dem Jahr 1893 ganz auf die Kaugummi-Produktion konzentrierte. Mit den Sorten „Wrigley`s Spearmint“ und „Juicy Fruit“ wurden Medienberichten zufolge zwei der ältesten Kaugummimarken erschaffen, die die Zeit bis heute überdauert haben.

Etwa 20 Jahr später soll das Unternehmen an jede im Telefonbuch eingetragene Person in den USA insgesamt vier Streifen Kaugummi verschickt haben. 1915 waren das immerhin 1,5 Millionen Menschen, die in den Genuss der Gratisprobe kamen. Und der Marketing-Plan ging auf.

„Mars Company“ schluckt „Wrigley`s Kaugummis“

Ein knappes Jahrhundert später wurde „Wrigley“ im Jahr 2008 von der „Mars Company“ und einigen Partnern übernommen. Das Konsortium bestand neben „Mars“ aus „Berkshire Hathaway“, „Goldman Sachs“ und „JPMorgan“.

Die Übernahme des Kaugummi-Herstellers hat insgesamt 23 Milliarden Dollar gekostet. Später übernahm die „Mars Company“ die kompletten Anteile der anderen drei Konzerne.

Jetzt wurde bekannt, dass „Wrigley`s Spearmint“ hierzulande vom Markt genommen wird. Das Unternehmen habe sich dazu entschlossen, das komplette Streifen- und Ministreifen-Kaugummisortiment zum Ende 2022 in Deutschland aus seinem Angebot zu streichen, bestätigte Mars am Freitag der Deutschen Presse-Agentur.

Grund für den Schritt sei die rückläufige Nachfrage in Deutschland, hieß es weiter. Von der Streichung sei nicht nur der Klassiker „Wrigley’s Spearmint“ betroffen, sondern auch die Streifenkaugummis der Marken „Extra“ und „Orbit“.

Bye Bye Streifenkaugummi

Mit der jüngsten Streichung umfasse das Kaugummisortiment von „Mars“ dann nur noch Kaugummidragees, wie das Unternehmen der „Rheinischen Post“ mitteilte.

„Etwas Adäquates zu den Kaugummistreifen können wir Ihnen alternativ leider nicht mehr anbieten“, teilte der Konzern der Zeitung mit.

Mit dieser Entscheidung folge die „Mars“-Marketingabteilung, auf Basis von Verkaufszahlen, „den neuesten Trends in der Branche“, heißt es weiter.

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