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Eine EC-Karte steckt im Eingabeschlitz eines Geldautomaten einer Sparkasse (Archivbild vom am 07. Januar 2010)

© Foto: dpa/Karl-Josef Hildenbrand

Aus für die EC-Karte?: Das hat es mit der Abschaffung von Maestro wirklich auf sich

Im Netz kursieren Nachrichten, die ein Ende der EC-Karte ab 2023 voraussagen. Dabei wird lediglich die Maestro-Funktion eingestellt. Wir erklären, was es damit auf sich hat.

„Girocard kurz vor dem Aus“ oder „EC-Karte soll 2023 abgeschafft werden“. Diese und andere Schlagzeilen geistern gerade durch das Netz und sorgen für Verunsicherungen bei den Verbrauchern.

Was ist dran an der medialen Panikmache? Wir können Sie beruhigen: Alles halb so schlimm. Und: Es bleibt noch Zeit. Wir klären die wichtigsten Fragen und Antworten zur Abschaffung der Maestro-Funktion.

Was hat es mit der Abschaffung von Maestro auf sich?

Eines vorweg: Nicht alle Bankkarten sind betroffen, sondern lediglich Girocards (also EC-Karten) mit der sogenannten Maestro-Funktion. Ob Ihre Karte dazu gehört, erkennen Sie am aufgedruckten Maestro-Symbol (ein blauer und ein roter Punkt) und der entsprechenden Kennzeichnung „maestro“.

Das aktuelle Maestro-Logo.

© Privat

Bei Maestro handelt es sich um eine Bezahlfunktion für Girocards, die weltweit bargeldloses Bezahlen ermöglicht. Der Dienst wird von dem Unternehmen Mastercard zur Verfügung gestellt. Ein Konkurrenzprodukt hierzu ist beispielsweise die Funktion V-Pay von Visa.

Weil das US-amerikanische Unternehmen Mastercard seinen Dienst nach rund 30 Jahren einstellen will, soll nun auch die Funktion Maestro ab Mitte 2023 eingestellt werden.

Wofür benötigt man die Maestro-Funktion?

Kurz gesagt: Die Maestro-Funktion ermöglicht das Geldabheben und bargeldlose Bezahlen im Ausland.

Bargeldloses Bezahlen im Ausland: Bezahlfunktionen wie Maestro und V-Pay machen es möglich – ebenso wie Kreditkarten. (Symbolbild)

© Foto: Imago/Westend61/Ezequiel Gimà nez

Damit Sie Ihre Girocard auch international nutzen können, greift Ihr Bankinstitut auf die Dienste von Kreditunternehmen wie Mastercard (Maestro) oder Visa (V-Pay) zurück. Während die Bezahlfunktion Maestro weltweit funktioniert, beschränkt sich der Dienst V-Pay vornehmlich auf Europa.

Wie funktioniert das Maestro-Verfahren bei Girokarten?

Bei Bankkarten mit einer Maestro-Funktion wird der fällige Betrag direkt, unmittelbar und zeitnah von dem Konto abgebucht – anders als bei Kreditkarten, wo die Abrechnung und Abbuchung erst später erfolgt. Dank Maestro-Funktion kann das Geld auch im Ausland unmittelbar von dem Bankkonto abgebucht werden.

Das Maestro-Verfahren funktioniert sowohl über den Magnetstreifen an der Karte sowie auch über den integrierten Chip. Sollte die Geld-Abbuchung via Chip im Ausland also einmal nicht funktionieren, dann kann der fällige Betrag immer noch via Magnetstreifen abgebucht werden.

Wie lange funktioniert die Bankkarte noch?

Eines vorweg: Generell werden Bankkarten auch nach der Abschaltung von Maestro noch weiterhin innerhalb Deutschlands nutzbar sein. Nur Karten mit der Maestro-Funktion werden nach und nach eingestellt.

Ab dem 1. Juli 2023 dürfen offiziell keine neuen Karten mit Maestro-Funktion mehr ausgegeben werden.

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Ein wichtiger Punkt dabei: Bankkarten mit der Maestro-Funktion dürfen auch danach noch benutzt werden – und zwar bis zum Ende ihres Ablaufdatums. Spätestens Ende 2027 soll aber auch diese Funktionalität komplett eingestellt werden.

Den Banken bleibt es selbst überlassen, ob sie die die Funktionalität von Maestro-Karten schon vor diesen Terminen einstellen wollen. In dem Fall wird Ihre Bank Sie über neue Karten oder Alternativen informieren.

Abschaffung von Maestro: Was müssen Verbraucher jetzt tun?

Erst einmal nichts. Sollten Sie Inhaber einer Girocard mit Maestro-Funktion sein, dann wird Ihre Bank Sie rechtzeitig über die bevorstehende Abschaltung der Maestro-Funktion informieren.

Wie die Verbraucherzentrale in ihrem Online-Ratgeber klarstellt, müssen Sie als Karteninhaber erst handeln, „wenn Ihre Bank Ihnen neue Karten, bzw. Änderungen an Ihrem Konto anbietet. Denn diesen Änderungen müssen Sie zunächst zustimmen.“ Ohne geht es nicht.

Vereinfacht gesagt ist es nun an Ihrer Bank, Ihnen eine geeignete Alternative für Auslandszahlungen vorzuschlagen oder eine neue Karte zur Verfügung zu stellen. Eine Möglichkeit: Ihre Bank könnte auf das Konkurrenzprodukt V-Pay wechseln. Allerdings teilte Visa bereits 2019 mit, dass das Unternehmen langfristig auf ein Debit-Verfahren setzen wolle und man V-Pay entsprechend in einem „sinnvollen Tempo auslaufen lassen“ möchte.

Debitkarte als Alternative?

Ihre Bank könnte sich darüber hinaus dazu entschließen, Ihnen als gängige Bankkarte eine sogenannte Debitkarte anzubieten.

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Das war beispielsweise bei der DKB der Fall. Im ersten Halbjahr 2022 erhielten alle Bestandskunden eine einheitliche „Visa Debitkarte“, die bargeldloses Bezahlen im Ausland ermöglichen soll. Auch die Sparkasse kündigte erst im Oktober an, die sogenannte „Visa Debitkarte“ ab 2023 zur Hauptkarte für ihre Kunden zu machen.

Warum stellt Mastercard die Maestro-Funktion ein?

Mastercard begründet die Abschaffung der Maestro-Funktion damit, dass die Bezahlfunktion überholt und nicht auf eine digitale Zukunft ausgelegt sei. Verbraucherschützer vermuten hinter solchen Aktionen jedoch wirtschaftliches Kalkül. Immerhin könnten Kredit- und Debitkarten einen regelrechten Aufschwung bekommen, wenn die Maestro-Funktion bei den gängigen Girocards eingestellt wird.

Bei Transaktionen mit Kredit- oder Debitkarte müssen Onlinehändler nämlich eine zusätzliche Gebühr an Kredit-Unternehmen wie Mastercard und Visa entrichten. Wenn also mehr Menschen für die Bezahlung eine Kreditkarten nutzen, dann dürfte das den Anbietern durchaus in die Karten spielen.

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