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Eine Frau steht in einem Bürozimmer und hält ein Smartphone in der Hand.

© Foto: Annette Riedl/dpa

In der Minderheit, aber besseres Gehalt: Frauen in Vorständen verdienen bei Dax-Konzernen mehr als Männer

Im Vorstand der 40 Dax-Konzerne sind 21,8 Prozent Frauen vertreten. Ein Grund für den Gehaltsunterschied sind Wechsel in den Gremien.

Frauen haben in der Topetage der Dax-Konzerne trotz gesunkener Vergütungen auch im vergangenen Jahr mehr verdient als männliche Vorstandsmitglieder. Das geht aus einer Studie des Prüfungs- und Beratungsunternehmens EY hervor. Bei den Unternehmen der Börsenindizes MDax und SDax liegen dagegen Männer im Schnitt vorn.

Frauen sind im Vorstand der 40 Dax-Konzerne mit einem Anteil von 21,8 Prozent nicht nur stärker vertreten als in Unternehmen der anderen Börsenindizes, sie verdienen seit 2015 demnach im Schnitt auch mehr als Männer.

Im vergangenen Jahr kamen weibliche Führungskräfte durchschnittlich auf rund 3,2 Millionen Euro, ihre Kollegen auf etwa 3,08 Millionen Euro. Sowohl Vorstandsfrauen (minus 7,3 Prozent) als auch -männer (minus 8,7 Prozent) verbuchten Gehaltseinbußen.

„Der Krieg in der Ukraine, Lieferkettenprobleme und stark gestiegene Energiepreise haben viele optimistische Prognosen zu Makulatur werden lassen“, erläuterte EY-Partner Jens Massmann.

Bei Dax-Konzernen spielten variable Gehaltsbestandteile wie Boni, deren Auszahlung an das Erreichen bestimmter Ziele geknüpft ist, eine besonders große Rolle. Die Einbußen seien daher entsprechend deutlich ausgefallen.

Neue Vorstandsmitglieder verdienen oft weniger

Im MDax der 50 mittelgroßen Werte verdienten männliche Vorstände mit rund 1,59 Millionen Euro erneut mehr als ihre Kolleginnen, die im Schnitt auf etwa 1,54 Millionen Euro kamen. Der Anteil weiblicher Führungskräfte in der Topetage lag bei 14,3 Prozent.

Bei den 70 kleineren Firmen des SDax - mit einem Frauenanteil von 9,9 Prozent in der Topetage - lag die Gesamtvergütung weiblicher Führungskräfte erstmals seit 2018 im Schnitt wieder hinter dem Verdienst der Manager. Frauen kamen den Angaben zufolge auf rund 931.000 Euro (minus 20 Prozent), Männer auf knapp 1,1 Millionen Euro (plus 11 Prozent).

Als einen wesentlichen Grund nannte Massmann den Wechsel in den Vorstandsgremien. „Regelmäßig fallen die Vergütungshöhen bei Neubestellungen niedriger aus, als bei Vorstandsmitgliedern, die das Amt bereits länger innehaben.“

Analysiert wurde die sogenannte Gesamtdirektvergütung aus Fixgehalt und variablen Bestandteilen von Vorstandsmitgliedern, die das gesamte Geschäftsjahr im Amt waren. Vorstandschefs werden nicht berücksichtigt, da es nach wie vor nur sehr wenige Frauen an der Spitze gibt. (dpa)

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