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Wirtschaft: Industrie glaubt noch an Realisierbarkeit - keine offizielle Absage der Deutschen Bahn

Trotz der skeptischen Äußerungen von Bahn-Vorstandschef Hartmut Mehdorn hält die Industrie an dem Projekt einer Transrapid-Verbindung Berlin-Hamburg fest. "Das Projekt ist noch nicht vom Tisch", sagte der Sprecher des Konsortiums, Peter Wiegelmann, dem Tagesspiegel.

Trotz der skeptischen Äußerungen von Bahn-Vorstandschef Hartmut Mehdorn hält die Industrie an dem Projekt einer Transrapid-Verbindung Berlin-Hamburg fest. "Das Projekt ist noch nicht vom Tisch", sagte der Sprecher des Konsortiums, Peter Wiegelmann, dem Tagesspiegel. Die Gespräche liefen noch, eine Entscheidung sei nicht gefallen. Auch von der Bahn habe man bislang "keine offizielle Absage" bekommen, betonte er. "Es sind nach wie vor alle Möglichkeiten offen." Dies werde auch von Bundesverkehrsminister Reinhard Klimmt (SPD) unterstützt.

Gleichwohl räumte Wiegelmann ein, dass ein endgültiger Rückzug der Bahn das Projekt zum Scheitern bringen würde. "Wenn die Bahn jetzt aussteigt, dann ist das Vorhaben einer Transrapid-Verbindung zwischen Hamburg und Berlin tot", sagte er. Denn angesichts der weit vorangeschrittenen Planungen sei die Deutsche Bahn als Betreiber kaum mehr zu ersetzen. Die Äußerungen von Bahn-Chef Mehdorn am Donnerstag hätten im Transrapid-Konsortium von Thyssen, Siemens und Adtranz denn auch "Erstaunen" ausgelöst. Bei den laufenden Verhandlungen habe man derartige Signale noch nicht bekommen.

Mehdorn hatte am Donnerstag erhebliche Zweifel an der Wirtschaftlichkeit eines Transrapid-Betriebs zwischen Hamburg und Berlin geäußert und sich stattdessen für den Ausbau der vorhandenen Schienenstrecke für den Hochgeschwindigkeitsverkehr ausgesprochen. Die Strecke könne ohne große Probleme so aufgerüstet werden, dass die Fahrzeit auf eineinhalb Stunden verkürzt werde, womit der herkömmliche Zug bei weit geringeren Kosten nur "schlappe 20 Minuten langsamer als der Transrapid" sei, so der Bahnchef. "Diese Zahlen können wir nicht nachvollziehen", sagte Wiegelmann nun. Mehdorn habe "den Eindruck vermittelt, dass man mit nur wenigen Mitteln den Ausbau der Bahnstrecke erreichen kann". Dies sei "nicht korrekt".

Laut Wiegelmann sind die Vorbereitungen für den Trassenbau nahezu abgeschlossen. Die ersten Planfeststellungsbeschlüsse würden demnächst vorliegen, Mitte des Jahres könnte das Vorhaben "Baureife" erlangen. Allein die Industrie hätte in die Planungen 120 Millionen Mark investiert.

chi

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