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Bundesforschungsministerin Johanna Wanka will in Zukunft noch mehr in die Wissenschaft investieren.

© dpa

Forschung und Entwicklung: Milliarden für die Wissenschaft

Deutschland gehört zu den führenden Innovationsnationen in der Welt. Damit das so bleibt, sollen die Regierung in Zukunft noch mehr Geld in die Forschung investieren.

Der Anteil der Ausgaben für Forschung und Entwicklung ist in Deutschland auf knapp drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts gestiegen. Das geht aus dem aktuellen Bundesbericht „Forschung und Innovation“ hervor, den das Kabinett am Mittwoch billigte. Deutschland habe als Forschungs- und Innovationsstandort in den letzten Jahren an Attraktivität gewonnen, schlussfolgerte die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Johanna Wanka (CDU). Vor allem die Ausgaben für Innovationen, die Zahl der Arbeitsplätze und die Situation an den Hochschulen hätten sich positiv entwickelt.

Wirtschaft und Wissenschaft investieren wieder mehr in die Forschung

Sowohl der Staat als auch Wirtschaft und Wissenschaft haben ihre Ausgaben für Forschung und Entwicklung dem Bericht zufolge in den letzten Jahren kontinuierlich aufgestockt. Bis 2012 – aktuellere Zahlen liegen nicht vor – seien die Ausgaben auf einen Rekordwert von 79 Milliarden Euro gestiegen. Mit diesem Volumen, das zu zwei Dritteln von der Wirtschaft getragen wurde, liegt Deutschland im europäischen Vergleich in der Spitzengruppe.

Selbst in den Jahren nach Ausbruch der Finanzkrise seien diese Ausgaben nicht zurückgefahren worden, sagte Wanka. Auch das sei ein Grund dafür, warum Deutschland die Krise so gut überstanden habe. So seien in den Jahren 2005 bis 2012 hierzulande 114 000 neue Arbeitsplätze in Forschung und Entwicklung entstanden. Insgesamt arbeiteten im Jahr 2012 knapp 600 000 Menschen in diesem Bereich.

Deutschland gehört zu den führenden Innovationsnationen

Weltweit gehört Deutschland den Angaben zufolge zu den führenden Innovationsnationen. Mit BMW, Bosch, Daimler, Siemens und VW kommen fünf der zehn innovativsten Unternehmen Europas aus Deutschland. Das spiegelt sich auch in den Exportzahlen. Bei den Ausfuhren von forschungsintensiven Gütern belegt Deutschland mit einem Anteil von zwölf Prozent am Welthandelsvolumen Platz zwei hinter China. Bei der Zahl international angemeldeter Patente kommt die Bundesrepublik auf den dritten Platz hinter den USA und Japan.

Dabei spielt auch die Entwicklung an den Hochschulen eine Rolle. 2012 haben in Deutschland 310 000 Menschen ein Studium abgeschlossen – so viele wie nie zuvor. Gleichzeitig hätten die deutschen Universitäten und Wissenschaftseinrichtungen mehr ausländische Forscher für sich gewinnen können. So waren 2012 rund 35 000 Wissenschaftler ausländischer Herkunft an deutschen Hochschulen beschäftigt – rund 60 Prozent mehr als 2006. Wanka sieht darin ein Indiz dafür, dass Deutschland im Wettbewerb um die besten Ideen und klügsten Köpfe erfolgreicher geworden sei. „Diese Dynamik wollen wir aufrechterhalten“, sagte die Bildungsministerin.

Die Regierung will zusätzlich neun Milliarden Euro für die Forschung ausgeben

In dieser Legislaturperiode will die Bundesregierung zusätzlich neun Milliarden Euro in Bildung und Forschung investieren, kündigte Wanka an. Dabei machte sie deutlich, dass sie Deutschland als eine der reichsten Industrienationen der Welt auch in der Verantwortung sehe, umfangreich in Forschung und Innovationen zu investieren. Auf eine weitere Steigerung der Forschungsausgaben jenseits der Drei-Prozent-Marke wollte sich die Ministerin allerdings nicht festlegen lassen. „Den Ehrgeiz haben wir, aber wir fassen das nicht in einer festen Zahl“, sagte sie.

Die Bundesregierung versteht den nun vorgelegten Bericht auch als eine Antwort auf das Gutachten der Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI), das diese Ende Februar an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) überreicht hatte. Darin hatten die Experten unter anderem kritisiert, dass noch viel getan werden müsse, um ausländische Forscher auch dauerhaft in Deutschland zu halten. Sie hatten vor allem mangelnde Karrierechancen und die relativ geringe Bezahlung hierzulande kritisiert.

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