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Wirtschaft: Millionenhilfe für Weltbild

Bischöfe einigen sich auf Finanzspritze / Amtsgericht bewilligt großzügigen Kreditrahmen.

Berlin - Der Ärger bei den Chefs der 27 deutschen Bistümer bei ihrem Treffen in Würzburg war groß. Doch letztlich einigten sich die Bischöfe doch auf eine Millionenhilfe für den insolventen Medienkonzern Weltbild, dessen Gesellschafter die Bistümer sind. Nach mehrstündigen Debatten wurden bis zu 65 Millionen Euro zugesagt, um die Insolvenz für die Mitarbeiter abzufedern und Schulden des Konzerns zu begleichen. Überwunden ist die Krise damit nicht. Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz gewinnt aber etwas Zeit, um nach einer Lösung zu suchen. „Das stabilisiert die Situation“, sagte Geiwitz’ Sprecher Patrick Hacker. Das Verfahren könne durch das Geld der Bischöfe nun planmäßig weiterlaufen. Es könne jetzt „ernsthaft nach Investoren“ gesucht werden. Ziel bleibe es, den Weltbild-Konzern „ganz oder in großen Teilen zu erhalten“, sagte Hacker.

Damit die Geschäfte bis zur endgültigen Eröffnung des Insolvenzverfahrens im April weiterlaufen können, hat das Amtsgericht Augsburg Insolvenzverwalter Geiwitz außerdem einen Kreditrahmen in Höhe von 100 Millionen Euro bewilligt, wie der Sprecher bestätigte. Weltbild-Betriebsratschef Peter Fitz zeigte sich derweil skeptisch: „Der Befreiungsschlag war das noch nicht“, sagte er dem evangelischen Pressedienst.

Das Versandhaus hat am 10. Januar Insolvenz angemeldet. Die Geschäftsführung hatte daraufhin von den Anteilseignern einen Zuschuss von 130 Millionen Euro gefordert. Die Bischöfe bleiben aber bei ihrer Zusage von 65 Millionen Euro: 20 Millionen durch das Erzbistum München-Freising und 15 Millionen durch das Bistum Augsburg stehen bereits fest. Bis wann und von wem der Rest kommen soll, ist noch unklar. S. Gennies/C. Keller

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