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Mambagrün muss es nicht unbedingt sein, um aufzufallen - auch in weiß ist das Enyaq-Coupé ein Blickfang.

© Skoda

Skoda Enyaq Coupe RS iV: Dicker Grill und viel dahinter

Mit dem vollelektrischen Enyaq iV landete Skoda einen Markterfolg - jetzt gibt es den Familienwagen auch als gelungenes Coupé

Echt eindrucksvoll. Vorne springt einen der beleuchtete, verglaste und schwarz gerahmte „Chrytal Face“-Grill an, hinten gibt es eine gelungene sportlich- abfallende Dachlinie und im Innenraum bringt das beeindruckend große serienmäßige Panorama-Glasdach den Passagieren den Himmel ganz nah. Und mit den riesigen 21-Zoll-Felgen macht Skoda sehr deutlich, dass es sich hier um ein sportives Fahrzeug handelt. Willkommen im vollelektrischen Skoda Enyaq Coupe RS iV. Bei aller Sportlichkeit  - bei den simply-clever-Autobauern fehlt natürlich trotzdem nicht der Regenschirm in der Fahrertür-Ablage.

Nach dem enorm erfolgreichen Start des elektrischen Enyaq iV als Familienwagen möchte Skoda mit dem Coupe offensichtlich ein weitere Zielgruppe ansprechen. Mit zwei Motoren jeweils an der Vorder- und Hinterachse gibt es permanenten Allrad-Antrieb und eine deutliche Portion SUV-Gene. Um es gleich zu sagen: Auf das Platzangebot und die Kopffreiheit hat die abfallende Dachlinie keine negativen Auswirkungen und auch der Kofferraum ist mit 570 Litern nur knapp kleiner als bei der Limousine. Allerdings sind 299 PS doch eine Ansage und deutlich mehr als der normale Enyaq iV.

Langgezogene Dachlinie, serienmäßiges Panoramadach und riesige Räder - und zum guten Aussehen gibt es auch handwerklich gute Qualität.

© Skoda

Das Enyaq-Coupe ist wie der Familienwagen solide verarbeitet, so wie man es von Skoda auch gewöhnt ist. Das 4,65 Meter lange, 1,88 Meter breite und 1,61 Meter hohe Fahrzeug ist vorne mit serienmäßigen Matrix-LED-Leuchten ausgestattet. Das langgezogene Fensterband lässt den Wagen flacher erscheinen, der mächtige Grill macht den Wagen zugleich wuchtiger. Der Innenraum erwies sich bei der dreistündigen Kurztest im Berliner Stadtverkehr als angenehm möbelierte Wohlfühlzelle. Dazu tragen die gut gestalteten und seitenhalt gebenden Sitze bei. Neben einem doch ziemlich kleinen Kombi-Instrument hintern Sport-Lenkrad dominiert der auffallend große 13 Zoll großen Infotainment-Bildschirm den Innenraum.

Aufgeräumte Fahrgastzelle, riesiger Bildschirm und knuddlig-kleiner Schaltregler auf der Mittelkonsole.

© Skoda

Angenehmerweise kann man nicht nur mit dem Finger durchs Menü wandern, sondern es gibt zusätzlich unterm Bildschirm auch noch Tasten, um direkt zu einigen Funktionen zu gelangen. Dazu kommt unterm Bildschirm eine durchgehende Wischleiste, mit der die Lautstärke eingestellt werden kann. Sehr zum entspannten fahren trägt das serienmäßige Headup-Display bei. Optisch wirkt die quer über die Innenfront gezogene Leiste etwas unangebracht. Serienmäßig ist neben dem großen Navi auch eine 360-Grad-Kamera. Skoda hat dazu jede Menge Fahrerassistenz-Systeme und Sicherheitsfeatures im Angebot. Beim Euro NCAP Crashtest erreichte der Wagen sowohl beim Insassenschutz, Kindersicherheit, Fußgängerschutz als auch aktive Sicherheit die höchste Wertung. Die Handhabung der verschiedenen Systeme ist zuweilen aber etwas umständlich. Der Tempomat muss etwa nach jedem selbsttätigen Bremsvorgang oder einem Ampelhalt wieder neu eingestellt werden.  

Im Stadtverkehr und auf der Stadtautobahn mit 80 Kmh-Limit präsentiert sich das Coupe mit gut gedämpfter Straßenlage und relativ weicher, aber nicht unangenehmer Lenkung. Im Lane-Assist-Modus hält der Wagen auf der Autobahn gut die Spur, auch in den Kurven. Wenn es nötig wird, greift der Spurhalte-Assistent ein und lenkt den Enyaq Coupe RS iV sanft und ohne hektisch zu wirken wieder zur Spurmitte. Allerdings ist der Wagen durch die Batterien im Fahrzeugboden mit 2,2 Tonnen Leergewicht relativ schwer. Beim Anfahren an den Ampeln und beim beschleunigten Überholen zeigt er sich dennoch spurtstark. Das ist man generell von vollelektrischen Fahrzeugen gewohnt; brachial sportlich aber sind die Beschleunigungswerte nicht. Skoda bleibt hier middle of the road. Übrigens wird die Geschwindigkeit bei 180 Kmh abgeregelt. Reicht ja auch dicke. Wer viel in der Stadt unterwegs ist, hätte sich gewünscht, dass auch ein One-Pedal-drive möglich ist. Aber der Wagen bremst auch im Rekuperationsmodus nicht bis zum Stillstand, wenn man vom Gaspedal geht. Angegeben wird eine elektrische Reichweite von knapp 400 Kilometern. Überprüft werden konnte das beim Kurztest nicht; allerdings lagen die Verbrauchswerte über den Skoda-Angaben.   

Der Enyaq Coupe RS iV wird in der Grundausstattung mit 57.000 Euro geführt. Unser Testwagen kostete mit Sonderausstattung knapp 64.000 Euro. Ganz schön happig. Der Frontgrill lässt sich übrigens gegen Aufpreis auch beleuchten. Außerdem ziehen 131 LEDs beim Ein- und Aussteigen eine richtige Lightshow ab. Nun ja, wer es mag. Technisch überzeugen kann der Skoda Enyaq Coupe RS iV auch ohne. 

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