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Eine Gemüseabteilung im Supermarkt. (Symbolbild)

© Foto: dpa/ Frank Rumpenhorst

Update

Preisauftrieb nach Entspannung im Sommer: Inflation steigt wieder auf knapp 8 Prozent

Entlastungspakete haben die Teuerungsrate im Sommer ruhen lassen. Jetzt steigt sie wieder an – und könnte bald zweistellig sein. Die Linke fordert „Inflationsgeld“.

| Update:

Nach zwei Monaten mit leichter Entspannung nähert sich die Inflation in Deutschland erneut der Acht-Prozent-Marke. Im August trieben steigende Energie- und Lebensmittelpreise die jährliche Teuerungsrate auf 7,9 Prozent.

Das Statistische Bundesamt bestätigte am Dienstag seine vor knapp zwei Wochen veröffentlichten vorläufigen Berechnungen. Im Juli war die Inflationsrate auf 7,5 Prozent zurückgegangen.

Der von der Bundesregierung für drei Monate auf den Weg gebrachte Tankrabatt sowie das 9-Euro-Ticket für den öffentlichen Personennahverkehr dämpften den Preisauftrieb etwas. Beide Maßnahmen liefen Ende August aus.

Volkswirte rechnen allein deshalb in den kommenden Monaten mit weiter steigenden Verbraucherpreisen. Vorübergehend könnte die Inflationsrate in Deutschland zweistellig werden.

Linke fordert „Inflationsgeld“

Wegen der rapide steigenden Preise fordert die Linke Nachbesserungen am dritten Entlastungspaket der Bundesregierung. Nötig sei ein „Inflationsgeld“ für alle Haushalte mit kleinen und mittleren Einkommen, sagte Parteichef Martin Schirdewan am Dienstag in Berlin.

„Die Ampel kriecht mit ihren Entlastungsankündigungen dem fortlaufenden Teuerungsanstieg im Schneckentempo hinterher“, kritisierte Schirdewan.

Martin Schirdewan , Co-Vorsitzender der Partei Die Linke

© IMAGO/Metodi Popow

Nötig sei konkrete und nachhaltige Unterstützung für mehr Bürger und kontinuierliche Hilfe statt Einmalzahlungen. „Das massive Ansteigen der Verbraucherpreise schreit nach einer staatlich organisierten Umverteilungsoffensive“, meinte Schirdewan.

Die Hilfen seien durch die Besteuerung von „Übergewinnen“ und hohen Vermögen finanzierbar. Nach dem Vorschlag der Linken sollen Haushalte mit niedrigen und mittleren Haushalten 125 Euro monatlich bekommen, zuzüglich 50 Euro für jedes weitere Haushaltsmitglied.

Von Juli auf August des laufenden Jahres legten die Verbraucherpreise in Europas größter Volkswirtschaft nach Angaben der Wiesbadener Statistiker um 0,3 Prozent zu. Auch hierbei wurde die erste Schätzung bestätigt. (dpa)

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