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Wirtschaft: Netzagentur drückt die Gebühren

Vattenfall rechnet mit Millionenverlust

Düsseldorf/Berlin - Die Bundesnetzagentur hat den großen deutschen Stromkonzernen Berichten zufolge die Gebührensätze für die Stromdurchleitung deutlich gekürzt. Den Unternehmen seien Bescheide zugegangen, in denen die beantragten Entgelte für die Stromtransportnetze um bis zu 20 Prozent gekürzt werden, hieß es in diversen Zeitungsberichten unter Berufung auf Branchenkreise. Betroffen seien in einem ersten Schritt drei der vier Betreiber der großen Übertragungsnetze, nämlich RWE, Vattenfall und EnBW. Offiziell wollten sich die betroffenen Unternehmen nicht zu dem Thema äußern. Bei der Vattenfall Europe AG in Berlin war am Dienstag keine Stellungnahme zu bekommen. Der damalige Vattenfall-Chef Hans–Jürgen Cramer hatte vor zwei Monaten im Gespräch mit dem Tagesspiegel die Befürchtung geäußert, dass „uns das einen dreistelligen Millionenbetrag kosten wird“.

Der Präsident der Bundesnetzagentur, Matthias Kurth, wollte den Berichten zufolge eigentlich am Dienstag über die Kürzungen informieren. Doch da die Behörde noch keine offizielle Empfangsbestätigung von den Versorgern hatte, stellte sie die Veröffentlichung zurück.

Die Bundesnetzagentur hatte bereits für 2007 die Entgelte deutlich gekürzt. Sie will damit den Wettbewerb auf dem Energiemarkt ankurbeln. Durch die Kürzung der Netzentgelte werden letztlich auch die Stromkunden entlastet. Jedoch machen die Übertragungsnetze nur einen kleinen Prozentsatz der Stromrechnung aus. Der Löwenanteil entfällt auf die Verteilernetze. Hier sollen Gebührenbescheide erst in einigen Wochen ergehen. AFP/Tsp

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