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Neue Warnstreiks bei der Bahn drohen.

© dpa/Bodo Marks

Update

Neue Warnstreiks drohen: Auch dritte Verhandlungsrunde von Bahn und EVG endet ohne Ergebnis

Deutsche Bahn und Gewerkschaft machen sich gegenseitig Vorwürfe. Da der nächste Verhandlungstermin erst für Ende Mai angesetzt ist, sind erneute Warnstreiks wahrscheinlich.

| Update:

Die Deutsche Bahn setzt ihre Tarifverhandlungen mit der Gewerkschaft EVG am Mittwoch doch nicht fort. Personalvorstand Martin Seiler erklärte in Fulda, man habe am Dienstag ein deutlich verbessertes Angebot vorgelegt, das die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) weiter als nicht verhandlungsfähig ablehne.

„Die DB hat das höchste Angebot ihrer Geschichte gemacht“, sagte Seiler. „Die EVG weigert sich weiterhin kategorisch, mit uns inhaltlich zu verhandeln. Stattdessen droht sie mit Streiks.“ Nächster Verhandlungstermin sei erst Ende Mai.

Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) zeigte sich „höchst irritiert“ über die Äußerungen und stellt die Gemengelage anders dar. „Statt gemeinsam nach Wegen zu suchen, wie wir ins Verhandeln kommen, packt der Verhandlungsführer der DB AG seine Koffer und verlässt den Verhandlungsort“, sagte EVG-Verhandlungsführer Kristian Loroch am Mittwoch in Fulda.

„Wir wollten in großen Schritten vorankommen und hatten unseren Aufenthalt in Fulda bereits bis Freitag verlängert“ , kritisierte Loroch. „Das kann bedeuten, dass es zu neuen Streiks kommt.“ Konkrete Pläne nannte er zunächst aber nicht.

Die Konfliktparteien hatten ihre Verhandlungen am Dienstag zunächst unterbrochen, aber signalisiert, dass sie weiter gesprächsbereit seien und womöglich am Mittwoch weiterreden könnten.

Bahn-Manager Seiler sprach hingegen von einem „Riesenpaket, das sich am Volumen des öffentlichen Dienstes orientiert“. Es umfasse zehn Prozent mehr Lohn für untere und mittlere Einkommen, acht Prozent mehr Geld für höhere Einkommen sowie zusätzlich 2850 Euro Inflationsausgleichsprämie für alle.

Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hatte am Freitag mit einem achtstündigen Warnstreik den Bahnverkehr in ganz Deutschland weitgehend lahmgelegt. Die Gewerkschaft verhandelt für rund 230.000 Beschäftigte bei rund 50 Bahn- und Busunternehmen und pocht auf zwölf Prozent mehr Lohn, mindestens aber 650 Euro im Monat mehr. (Reuters)

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