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Wirtschaft: Rotkäppchen will im Westen mehr einschenken

Ostdeutsche Sektkellerei sieht Marke durch Tiefpreise gefährdet

Berlin (pet). Die Sektkellerei Rotkäppchen will den Umsatz in diesem Jahr um zwei bis drei Prozent steigern. „Wir hoffen auf eine leichte Verbesserung“, sagte Marketingchef Peter Claußen am Montag auf der Grünen Woche in Berlin. Das größte Potenzial sieht Claußen in Westdeutschland.

Die Sektkellerei aus Freyburg in Sachsen Anhalt hatte im Herbst 2001 mit der Übernahme der westdeutschen Sektmarken Mumm und MM einen Überraschungscoup gelandet. Durch die Fusion war das ostdeutsche Traditionsunternehmen zu einem der größten Sekt-Anbieter Deutschlands aufgestiegen – neben Schloß Wachenheim (Faber, Feist) und Henkel & Söhnlein (Metternich, Rüttgers Club). Die Integration der Marken soll nach Aussage von Marketingchef Claußen in der nächsten Woche abgeschlossen sein – und damit früher als erwartet. Die insgesamt 260 Arbeitsplätze sollen gehalten werden.

Die Rotkäppchen-Gruppe hat im vergangenen Jahr über 92 Millionen Flaschen Sekt verkauft und einen Umsatz von über 300 Millionen Euro verbucht. Nach wie vor fließt der Rotkäppchen-Sekt vor allem durch ostdeutsche Kehlen. Der Marktanteil liegt hier bei 44 Prozent und gilt damit als ausgereizt. Im Westen Deutschlands dümpelt er dagegen bei drei Prozent. Doch das soll sich ändern. So konzentrieren sich die Wachstumsanstrengungen des Unternehmens im laufenden Jahr vor allem auf die alten Bundesländer: In den nächsten zwei bis zweieinhalb Jahren will die Rotkäppchen-Gruppe den Marktanteil auf sechs Prozent verdoppeln. „Das läuft auf Verdrängung hinaus“, sagte Claußen. Dabei will die Gruppe auf den alten Verkaufserfolgen der West-Marke Mumm aufbauen. Mitte der 90er Jahre lag der Umsatz noch um ein Drittel höher als heute.

Bei den Sektpreisen erwartet Claußen keine Veränderung. Sorgen bereitet dem Marketingchef aber der Preiskampf im Einzelhandel. „Die Tiefpreise beschädigen das Markenimage“, sagte Claußen.

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