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Wirtschaft: Schröder hilft Eon bei Ruhrgas

Das Bundeskartellamt will am kommenden Montag die Machtübernahme der Düsseldorfer Eon AG bei der Essener Ruhrgas AG untersagen. Doch dürfte das Geschäft trotzdem zu Stande kommen: Denn die Bundesregierung will dafür eine Ausnahmegenehmigung - die Ministererlaubnis - erteilen.

Das Bundeskartellamt will am kommenden Montag die Machtübernahme der Düsseldorfer Eon AG bei der Essener Ruhrgas AG untersagen. Doch dürfte das Geschäft trotzdem zu Stande kommen: Denn die Bundesregierung will dafür eine Ausnahmegenehmigung - die Ministererlaubnis - erteilen. Das erfuhr das Handelsblatt aus Branchenkreisen. Ein Sprecher des Bundeskartellamts wollte die Informationen allerdings nicht bestätigen.

Nach Angaben von Managern hat Bundeskanzler Gerhard Schröder die Zusage für eine politische Lösung der Ruhrgas-Übernahme schon im vergangenen Herbst nach getrennten Geheimtreffen mit Eon-Chef Ulrich Hartmann und BP-Chef Lord John Browne gegeben. Bundeswirtschaftsminister Werner Müller hatte dann wenig später die Ministererlaubnis selbst in die Diskussion gebracht. Die Übernahme der BP-Anteile an Ruhrgas durch Eon steht im Mittelpunkt der Neuordnung des deutschen Energiemarktes. Denn an dem Ruhrgas-Geschäft hängt auch der Umbau des Tankstellennetzes: Den Zusammenschluss von RWE-Dea und Shell sowie die Übernahme der Eon-Tochter Veba Oel/Aral durch BP hatte das Kartellamt nur unter Auflagen genehmigt. Für den Bundeswirtschaftsminister ist die Ministererlaubnis delikat. Denn vor seiner politischen Tätigkeit hat Müller als Manager sowohl bei RWE als auch beim Eon-Vorgänger Veba gearbeitet. Überdies verhehlt Müller nicht, dass er jetzt erneut eine führende Position in der Energiewirtschaft anstrebt.

ews, jsn, ms, gof, HB

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