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Trotz eines Umsatzplus von fast zehn Prozent im vergangen Jahr haben viele Gastronomen ihre Preise angehoben – wegen Teuerung und Mehrwertsteuererhöhung.

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Trotzdem Preiserhöhungen: Gastgewerbe verzeichnet 2023 ein Umsatzplus von fast 10 Prozent

Gastronomen haben im vergangenen Jahr 9,6 Prozent mehr Umsatz als 2022 gemacht – wegen Mehrwertsteuererhöhung haben aber schon jetzt drei Viertel ihre Preise angehoben.

Hotels, Restaurants und Caterer haben ihren Umsatz im vergangenen Jahr trotz schwieriger Rahmenbedingungen gesteigert. Das deutsche Gastgewerbe nahm 9,6 Prozent mehr ein als 2022, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag nach einer ersten Schätzung mitteilte. Inflationsbereinigt (real) blieb davon allerdings nur ein Plus von 2,6 Prozent übrig.

„Die insgesamt positive Bilanz im Vorjahresvergleich lässt sich durch die besonders hohen realen Zuwächse zu Jahresbeginn erklären“, betonten die Statistiker. Hier gab es im ersten Quartal ein Plus von 15,9 Prozent im Vergleich zu dem noch stark von der Corona-Pandemie geprägten Vorjahreszeitraum.

Umsatz im Gastgewerbe liegt noch unter Vor-Corona-Niveau

Nach dem ersten Quartal schwächte sich die Entwicklung allerdings ab. „Ursächlich hierfür dürfte unter anderem das deutlich gestiegene Preisniveau im Gastgewerbe sein, zu dem unter anderem die gestiegenen Preise für Lebensmittel, Personal und Energie beigetragen haben“, betonten die Statistiker. Insgesamt lag die Teuerungsrate im Gastgewerbe bei 8,1 Prozent.

Seit Januar gilt für Speisen und Getränke in der Gastronomie wieder eine höhere Mehrwertsteuer. In der Folge haben viele Gastronomen ihre Preise angehoben.

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Die Branche hat noch nicht wieder das Niveau des Vor-Corona-Jahres 2019 erreicht: Der reale Gastgewerbeumsatz fiel um 9,9 Prozent niedriger aus, wohingegen der nominale Umsatz um 9,8 Prozent zulegte.

Drei von vier Gastronomen haben Preise 2024 erhöht

Ende Dezember lief die infolge der Corona-Krise und steigender Energiepreise wegen des russischen Überfalls auf die Ukraine gesenkte Mehrwertsteuer auf Speisen aus. Seither werden wieder 19 statt sieben Prozent fällig. Drei Viertel der Gastronomen haben deshalb ihre Preise bereits heraufgesetzt, wie aus einer Umfrage des Branchenverbandes Dehoga hervorgeht. Elf Prozent der Gastronomen wollen noch im Laufe des ersten Quartals nachziehen. Nur drei Prozent haben nicht vor, ihre Preise anzuheben.

„Ob, wann und wie die Gastronomen die Preise erhöhen, ist insbesondere abhängig von der Kostenentwicklung, vom Konzept des Betriebes, von den Gästen und vom Standort“, sagte Dehoga-Präsident Guido Zöllick. „Im Fokus steht, wirtschaftlich zu arbeiten und wettbewerbsfähig zu bleiben.“ 33,3 Prozent rechnen in diesem Jahr mit einem Abrutschen in die Verlustzone. (Reuters)

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