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Wirtschaft: Übernahme: Karstadt kauft Modehaus Sinn-Leffers

Der Handelskonzern Karstadt-Quelle kauft die Modekette Sinn-Leffers und will damit sein Textilgeschäft vor allem im oberen Preissegment ankurbeln. Wie das Unternehmen am Montag mitteilte, erwirbt es von der Schickedanz-Holding 100 Prozent der Anteile der im fränkischen Fürth ansässigen M+T Mode- und Textilhaus-Beteiligungsgesellschaft.

Der Handelskonzern Karstadt-Quelle kauft die Modekette Sinn-Leffers und will damit sein Textilgeschäft vor allem im oberen Preissegment ankurbeln. Wie das Unternehmen am Montag mitteilte, erwirbt es von der Schickedanz-Holding 100 Prozent der Anteile der im fränkischen Fürth ansässigen M+T Mode- und Textilhaus-Beteiligungsgesellschaft. Diese hält wiederum 85 Prozent an Sinn-Leffers. Über den Kaufpreis wurde zunächst nichts bekannt. Karstadt-Quelle betonte, dass mit dem Kauf von Sinn-Leffers keine Filialschließungen und keine Entlassungen verbunden seien. Angesichts gleichzeitig veröffentlichter, rückläufiger Umsatzzahlen im vierten Quartal gab die Karstadt-Quelle-Aktie deutlich nach.

Karstadt-Quelle plane mit der Übernahme eine "signifikante Stärkung seiner führenden Position im deutschen Modemarkt" mit einem Gesamtvolumen von 100 Milliarden Mark, erklärte der Essener Konzern. Schon heute mache der Modebereich bei KarstadtQuelle 40 Prozent des Umsatzes aus. Sinn-Leffers soll den Angaben zufolge die Angebotspalette "im oberen Preisbereich" abrunden. Zudem könnten Kosten in den Bereichen Einkauf, Marketing, Logistik und Organisation eingespart werden. Hierzu trägt auch das Großhandelsunternehmen WHG Westdeutsche Handelsgesellschaft bei, an der die M+T Mode- und Textilhaus-Beteiligungsgesellschaft 100 Prozent hält und die durch die Übernahme gleichzeitig Karstadt-Quelle zufällt.

Sinn-Leffers ist der größte an der Börse notierte Textilfilialist in Deutschland. Das Unternehmen beschäftigt derzeit 4200 Mitarbeiter in 43 Modehäusern, die vorwiegend in Nordrhein-Westfalen stehen. Es erzielte im Geschäftsjahr 1999 einen Nettoumsatz von 1,3 Milliarden Mark. Der Gewinn lag dabei bei 12,7 Millionen Mark.

Karstadt-Quelle setzte im vergangenen Jahr 29,7 Milliarden Mark um, rund 2,4 Prozent mehr als 1999, wie das Unternehmen gleichfalls bekannt gab. Dabei lag das Plus in den ersten neun Monaten deutlich höher. Im vierten Quartal ließen dann aber die Energiepreisverteuerung und die warme Witterung die Kauflust der Kunden abflauen.

Nach der Bekanntgabe der Ergebnisse und des Sinn-Leffers-Kaufs fiel der Kurs von Karstadt-Quelle um mehr als vier Prozent, während Sinn-Leffers leicht zulegte. Dies lag möglicherweise auch an dem Angebot, das Karstadt-Quelle den freien Aktionären von Sinn-Leffers unterbreiten will, die 15 Prozent des Kapitals der M+T Mode- und Textilhaus-Beteiligungsgesellschaft halten. So soll den Anteilseignern voraussichtlich Anfang Februar eine Barabfindung von voraussichtlich 150 Euro je Aktie angeboten werden. Am Montag lag der Sinn-Leffers-Kurs bei 145 Euro.

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