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Ein Hautarzt untersucht bei einer Krebsvorsorgeuntersuchung eine Patientin mit einem Auflichtmikroskop.

© dpa/EVA MANHART

Anspruch ab 35 : Nur jeder Dritte geht zur kostenlosen Hautkrebsvorsorge

In den vergangenen 20 Jahren hat die Zahl der Krankenhausbehandlungen wegen Hautkrebs stark zugenommen, doch das Screening wird stark vernachlässigt. Der Hautärzteverband fordert nun eine staatlich organisierte Vorsorge.

Die deutschen Hautärzte fordern eine staatlich organisierte Hautkrebsvorsorge. „Dadurch wäre sichergestellt, dass wir auch alle Bevölkerungs- und Risikogruppen erreichen“, sagte der Präsident des Berufsverbands Deutscher Dermatologen, Ralph von Kiedrowski, der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ vom Montag.

Die Gesundheitsbehörden müssten dann etwa 35,7 Millionen Versicherte gezielt anschreiben und zum kostenlosen freiwilligen Hautkrebsscreening einladen. Das sei weit besser als das „wilde Screening“, das es in Deutschland aktuell gebe, kritisierte der Verbandspräsident.

700.000
Hautkrebsoperationen werden in Deutschland im Jahr von niedergelassenen Hausärzt:innen mindestens vorgenommen.

Derzeit können gesetzlich Versicherte über 35 alle zwei Jahre kostenlos zur Hautkrebsvorsorge, dem sogenannten Screening, gehen – auf eigene Initiative. Nur etwa jeder Dritte nimmt dieses Angebot wahr.

Die niedergelassenen Hautärzte nehmen jedes Jahr mindestens 700.000 Hautkrebsoperationen vor. Kiedrowski warnte: „Die Fälle von hellem Hautkrebs werden über uns noch hereinbrechen, weil die Menschen immer älter werden.“ In den vergangenen 20 Jahren nahm die Zahl der Krankenhausbehandlungen wegen Hautkrebs stark zu.

2021 wurden 105.700 Menschen mit der Diagnose stationär behandelt – das waren knapp 75 Prozent mehr Fälle als 2001, wie das Statistische Bundesamt im Mai mitteilte. Etwa 4100 Menschen starben 2021 an Hautkrebs – 55 Prozent mehr als 2001, als es 2600 Todesfälle gab. (AFP, dpa)

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