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Die Loire in Frankreich.

© REUTERS/Stephane Mahe

Aus der Zeit der Neandertaler: Forscher finden möglicherweise älteste Höhlenkunst Europas

Die Ritzungen in der Roche-Cotard-Höhle in Frankreich sind „wahrscheinlich“ 75.000 Jahre alt. Bei manchen handele es sich um Fingerabdrücke.

Forscher haben im Gebiet der Loire die älteste Höhlenkunst Frankreichs und möglicherweise ganz Europas identifiziert. Wie die Wissenschaftler der Universität von Rennes und des Instituts CNRS in der Fachzeitschrift PLOS One berichteten, sind die außergewöhnlichen Ritzungen an den Tuffsteinwänden der Roche-Cotard-Höhle westlich von Tours mindestens 57.000 Jahre und „wahrscheinlich“ sogar 75.000 Jahre alt und stammen damit aus der Zeit der Neandertaler.

Die Roche-Cotard-Höhle wurde 1846 etwa zwanzig Kilometer westlich von Tours am Ufer der Loire in Zentralfrankreich entdeckt. Erst 1912 wurde der Zugang zur Höhle freigeräumt, und nach ersten Untersuchungen in den 70er Jahren begannen erst 2008 gründliche Forschungsarbeiten. Dabei wurden auf einer rund zwölf Meter langen Fläche Ritzungen im weichen Tuffstein entdeckt.

Die meist mit den Fingern vorgenommenen Ritzungen haben nach Angaben der Forscher „nicht-figurative Motive“. Bei manchen handele es sich um Fingerabdrücke rund um ein großes, im Gestein eingebettetes Fossil, andere sind aufwändiger. Eindeutig sei aber, dass sie nicht von Tieren stammen oder von einem natürlichen Phänomen herrühren.

Untersuchungen ergaben demnach, dass der Eingang zur Höhle schon vor rund 57.000 Jahren durch bei Überschwemmungen der Loire zurückgelassenen Lehm verschlossen wurde. Zudem zeigten die Datierungen eindeutig, dass die Ritzungen nicht erst nach der Öffnung der Höhle im Jahr 1912 angefertigt wurden. (AFP)

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