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Günter M. Ziegler, Präsident der Freien Universität Berlin

© David Ausserhofer

Präsidentenkolumne: Darum machen wir Universität

Die Kolumne von Günter M. Ziegler, Präsident der Freien Universität Berlin

Endlich gibt es mehr als nur ein Licht am Ende des Tunnels. Die Pandemie ist noch nicht überwunden, doch es gibt begründete Hoffnung auf ihr Ende und Rezepte für die Gestaltung der Endemie, die wohl bleibt. Wir dürfen stolz darauf sein, dass sowohl die Gründe für die Hoffnung als auch die Rezepte für die Gestaltung aus den Universitäten dieses Landes kommen, ganz wesentlich auch aus der Freien Universität, und zwar aus ganz unterschiedlichen Fächern im Zusammenspiel, der Chemie und Pharmazie, der Veterinärmedizin, aus Politik- und Sozialwissenschaften und auch aus der Mathematik.

Nun befreit sich also die Universität langsam aus den Zwängen der Pandemie und könnte erschreckt feststellen, dass es neben den eigenen Strukturproblemen von Personal bis IT und der Weiterentwicklung des integrierten Wissenschaftsraums Berlin noch viel größere Herausforderungen gibt, zu denen ihre Beiträge weiterhin erwartet werden. Und da ist klar, dass es keine Impfungen gegen den Klimawandel geben wird und dass es keine einfachen Antworten oder perfekte Strategien aus der Wissenschaft auf die fundamentalen Fragen von Krieg und Frieden geben kann, die plötzlich wieder auf der europäischen Tagesordnung stehen.

Start with WHY!

Hier lohnt es sich, die eigene Motivation zum Ausgangspunkt zu machen, nach dem amerikanischen Management-Motto „Start with WHY!“. Warum „machen wir Universität“? Weil wir als Universität ein Ort, ein Format und eine Gemeinschaft sind, die dafür da sind, die Welt in ihrer gesamten Komplexität zu verstehen, aber auch, um aus der Erkenntnis heraus Vorschläge und Programme zu entwerfen, die geeignet sich, die Welt und die Gesellschaft mit ihren gigantischen Herausforderungen voranzubringen. Und wir stellen uns den großen Fragen, weil wir wesentliche Beiträge und Antworten liefern können. Zu den wesentlichen Beiträgen gehört auch die Ausbildung von exzellenten Lehrkräften, vielleicht der wertvollste Transfer in die Gesellschaft, den wir als Universität leisten können.

Die Freie Universität kommt mit Aufbruchsstimmung aus der Pandemie – mit dem Anspruch, nicht nur sich selbst weiterzuentwickeln, sondern auch wesentliche Beiträge zum Verständnis und zur Gestaltung der Welt und ihrer Probleme zu leisten – die Expertise und die Vorschläge beispielsweise aus der Meteorologie und den Geowissenschaften, aus dem Osteuropainstitut und aus der interdisziplinären Zusammenarbeit. Wir setzen uns mit der Welt auseinander, weil wir sie verstehen wollen und müssen, wir stellen uns den Problemen, weil sie da sind und weil wir das können.

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