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Wissen: Forscher: Max-Planck soll in die Unis

Namhafte Naturwissenschaftler aus Deutschland und den USA sprechen sich dafür aus, Max-Planck-Institute (MPI) in die Universitäten einzugliedern. Die Zweiteilung der Grundlagenforschung bringe erhebliche Nachteile für die Forschung und für die Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses mit sich, schreiben unter anderem Günter Blobel, Biomediziner an der Rockefeller University, New York, und Walter Neupert, Chemiker an der Uni München.

Namhafte Naturwissenschaftler aus Deutschland und den USA sprechen sich dafür aus, Max-Planck-Institute (MPI) in die Universitäten einzugliedern. Die Zweiteilung der Grundlagenforschung bringe erhebliche Nachteile für die Forschung und für die Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses mit sich, schreiben unter anderem Günter Blobel, Biomediziner an der Rockefeller University, New York, und Walter Neupert, Chemiker an der Uni München. Weil Deutschland einen Großteil der Forscherelite von den Universitäten absondere, schneide es in internationalen Forschungsrankings so schlecht ab, heißt es in einem Beitrag der neun Verfasser für die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (Dienstagsausgabe).

Max-Planck-Institute, „deren Forschungsaktivitäten parallel zu jenen an Universitäten laufen oder laufen könnten“, sollen Universitätseinrichtungen werden – mit einem Sonderstatus, eigenem Budget und „abgestuften Lehrverpflichtungen“ für die Mitglieder. Damit bekämen die Max-Planck-Professoren das Promotionsrecht. Und die Institute könnten – anders als die MPI heute – bei der Graduiertenförderung ein System der Bestenauswahl etablieren.

Die Max-Planck-Gesellschaft wies den Vorstoß der Wissenschaftler am Dienstag zurück. „Die Autoren kennen die MPG erstaunlich schlecht“, sagte der Leiter der Abteilung Forschungspolitik, Enno Aufderheide. Die MPI seien schon heute mit den Universitäten verwoben. Max-Planck-Professoren leisteten mehr als 2000 Semesterwochenstunden Lehre. Gemeinsame Promotionsprogramme wie die International Max Planck Research Schools oder das geplante „Max Planck Graduate Center Mainz“ mit der dortigen Universität zeigten, wie die Stärken der außeruniversitären Institute auch den Hochschulen nutzten. Ein eigenes Promotionsrecht strebe man nicht an, sagte Aufderheide. Es ergebe keinen Nutzen, „der die Verwerfungen mit den Universitäten rechtfertigen würde“.

Gleichzeitig machten die Max-Planck- Professoren ohnehin nur 2,5 Prozent der deutschen Professuren aus. Eine Eingliederung würde den deutschen Universitäten in internationalen Rankings nicht zu einem großen Sprung nach vorn verhelfen, so Aufderheide. „Der Vorschlag würde eine Stärke Deutschlands beseitigen, ohne die Schwäche zu mildern.“ -ry

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