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Eine Petrischale mit MRSA-Keimen (Methicillin-resistenten Staphylococcus aureus), aufgenommen im Universitätsklinikum. Die Welt braucht im Kampf gegen resistente Bakterien dringend neue Antibiotika, aber die Entwicklung kommt nicht voran.

© picture alliance/dpa/Armin Weigel

Gefahr von Antibiotika-Resistenzen: Abwasser der Arzneimittelherstellung teilweise stark belastet

In einer Pilotstudie wurde eine hohe Belastung von Produktionsabwässern der medizinischen Industrie mit antibiotischen Wirkstoffen festgestellt. Das könnte multiresistente Keime begünstigen.

Von Sascha Meyer, dpa

Im Kampf gegen zunehmende Antibiotika-Resistenzen sind aus Expertensicht auch zusätzliche Vorgaben bei der Herstellung von Arzneimitteln nötig. Eine Pilotstudie habe eine enorme Belastung von Produktionsabwässern und umliegenden Gewässern mit antibiotischen Wirkstoffen in Indien und Europa gezeigt, teilte die AOK Baden-Württemberg nach einem Projekt mit dem Rheinisch-Westfälischen Institut für Wasserforschung und dem Umweltbundesamt am Freitag in Berlin mit.

Notwendig seien Änderungen im EU-Arzneimittelrecht mit verbindlichen Umweltkriterien für Zulassung und Produktion ausgewählter Arzneimittel und besonders von Antibiotika. Gebraucht würden auch einheitliche Kontrollsysteme.

Wenn sich multiresistente Keime über belastetes Abwasser ausbreiten könnten, sei die Wirksamkeit von Antibiotika gefährdet, erläuterten die Projektpartner. Sie stellten Ergebnisse einer 2020 gestarteten Studie zur ökologischen Nachhaltigkeit der Antibiotika-Produktion vor.

Dafür wurden den Angaben zufolge an zehn Standorten in Indien und Europa Messungen gemacht. An 40 Prozent der Produktionsstätten hätten sich teils massive Überschreitungen vertraglich zugesicherter maximaler Wirkstoffkonzentrationen im Produktionsabwasser gezeigt.

(dpa)

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