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Derzeit werden jedes Jahr etwa 20.000 Afrikanische Elefanten wegen ihres Elfenbeins getötet.

© REUTERS/Thomas Mukoya

Tagesrückspiegel – Heute vor 50 Jahren: Erste Unterschrift unter der CITES-Konvention

Das Washingtoner Artenschutzübereinkommen reguliert den internationalen Handel mit bedrohten Pflanzen und Tieren. Bei den Verhandlungsrunden unter dem CITES-Dach wird auch gestritten.

Eine Kolumne von Patrick Eickemeier

Die Logik der CITES-Konvention ist einfach: Um Tier- und Pflanzenarten vor übermäßiger Ausbeutung zu schützen, muss der Handel mit ihnen eingeschränkt werden – umso stärker, je gefährdeter die Arten in der Natur sind. Das dient laut Präambel „dem Schutz von Tieren und Pflanzen in ihrer Schönheit und Vielfalt als unersetzlicher Bestandteil der natürlichen Systeme“.

Doch die Grundidee des Washingtoner Artenschutzübereinkommens, benannt nach dem Ort der Erstunterzeichnung am 3. März 1973, heute vor 50 Jahren, umzusetzen, ist deutlich schwieriger.

Da ist zunächst die große Vielfalt der Produkte, die unter die Bestimmungen von CITES (Convention on International Trade in Endangered Species of Wild Fauna and Flora) fallen: Es geht nicht mehr nur um afrikanisches Großwild, das mit Jagd- und Exportbeschränkungen geschützt werden soll, wie weitgehend beim Vorläufer, dem Londoner Artenschutzabkommen von 1933. Darin wurden 42 Arten geführt.

Auf den Artenanhängen der CITES-Konvention werden heute fast 6.000 Tier- und 33.000 Pflanzenarten geführt. Die Bestimmungen erstrecken sich auf lebende Exemplare und alle Produkte wie Lebensmittel, Lederwaren oder Schmuck, die aus ihnen erzeugt werden.

Als internationale Konvention greift CITES aber nicht in nationale Gesetzgebungen der mittlerweile 184 unterzeichnenden Staaten ein. Das bedeutet, dass damit nur der Handel zwischen Staaten geregelt wird, nicht der Handel innerhalb eines Staates – was es teilweise erschwert, die Einhaltung der Konvention zu kontrollieren. Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass die Staaten damit alleingelassen werden, die Bestimmungen umzusetzen. Einige sind dazu kaum in der Lage – und einige auch nicht in allen Punkten gewillt.

Länder im südlichen Afrika, in denen es vergleichsweise viele Elefanten gibt, würden die Bestimmungen für den Handel mit Elfenbein gerne lockern. Die Länder verfügen über tonnenweise Vorräte sichergestellten Elfenbeins, das sie gerne verkaufen würden, wie es im Jahr 2008 einmalig genehmigt wurde.

Für sie ist auch das Management der Bestände der lebenden Tiere eine Herausforderung. Sie sagen, Einkünfte aus weiteren Verkäufen könnten dem Naturschutz zugutekommen. Doch auf der letzten CITES-Konferenz der Mitgliedsstaaten in Panama Ende 2022 wurde ihr Vorschlag abgelehnt. Elefanten dürften auch bei der nächsten Konferenz wieder im Raum stehen.

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