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In Bachmut ging es den russischen Streitkräften auch darum, die ukrainischen Kräfte abzunutzen. Das ist ihnen durchaus gelungen, auch wenn sie Bachmut nicht vollständig eingenommen haben. 

© dpa/AP/Libkos

Tagesspiegel Plus

„Russland sitzt am längeren Hebel“: Militärhistoriker sieht Euphorie über möglichen Sieg der Ukraine skeptisch

Für Sönke Neitzel ist der Ausgang des Krieges noch völlig offen. Vorstellungen einer friedlichen Lösung hält er für weltfremd: Russland spiele bewusst auf Zeit.

Herr Neitzel, Sie lagen vor einem Jahr ganz richtig, als Sie uns sagten, dass sich dieser Krieg in die Länge ziehen werde. Was erwarten Sie, wie es nun weitergehen könnte?
Das kann man natürlich nicht vorhersagen. Für mich ist der Ausgang dieses Krieges noch völlig offen. Die Euphorie der letzten Monate, dass die Ukraine gewinnen wird, sehe ich mit Vorsicht. Wenn man sich die militärischen Potenziale anschaut, dann hat Russland zwar Probleme, aber langfristig die viel größere Zahl an Soldaten und das größere wirtschaftliche Potenzial, auch durch die Unterstützung Chinas. Dem steht nun die Ukraine mit zwölf Brigaden und 60.000 Mann gegenüber, um die erwartete Gegenoffensive zu starten.

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