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Kein Semesterticket wird es mehr an der TU, UdK und HTW geben.

© imago images/Rüdiger Wölk

Semesterticket in Berlin: 53.000 Studierende fahren bald ohne

Zum Wintersemester wird es an drei großen Hochschulen in Berlin kein Semesterticket mehr geben. Auch die Forderung nach einem verbilligten Deutschlandticket hatte keinen Erfolg.

Die Zahl der Berliner Studierenden, die ab dem kommendem Wintersemester kein Semesterticket mehr haben, um die öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen, dürfte nun bei rund 53.000 Studierenden liegen. Nachdem sich die Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) und die Technische Universität Berlin (TU) dazu entschieden, den Vertrag mit dem Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) auszusetzen, hat auch die Universität der Künste (Udk) per Urabstimmung die Entscheidung gegen das Ticket getroffen.

Dies geht aus einer Antwort der Wissenschaftsverwaltung auf eine Anfrage von Tobias Schulze, dem wissenschaftspolitischen Sprecher der Linken im Abgeordnetenhaus, hervor. An den drei besagten Hochschulen waren im Wintersemester 2022/2023 zusammen 53.500 Personen eingeschrieben.

TU, HTW und UdK zählen zu den acht Berliner Hochschulen, deren Verträge fürs Studierendenticket zum Ende des Sommersemesters auslaufen. Davon fortsetzen werden es der Verwaltung zufolge die Evangelische Hochschule Berlin, die Katholische Hochschule für Sozialwesen, die Hochschule für Wirtschaft und Recht, die Kunsthochschule Weißensee sowie die Berliner Hochschule für Technik. Letztere wie auch die Katholische Hochschule beschlossen dies per Urabstimmung.

Im Vergleich zum Deutschlandticket nicht deutlich günstiger

Studierendenvertretungen kritisieren, dass das Angebot des VBB im Vergleich zu Sonderangeboten wie dem Deutschlandticket keine deutliche Vergünstigung mehr darstellt. Das sogenannte Solidarmodell der Hochschulen, alle Immatrikulierten zum Kauf des Semestertickets bei der Rückmeldung in jedem Semester zu verpflichten, habe damit keine sichere Rechtsgrundlage mehr. Die Forderung von Asta-Vertetern sowie der Berliner Linken und der SPD, per Landeszuschuss Immatrikulierten das Deutschlandticket für 19 Euro (anstelle von 49) zu ermöglichen, hatte keinen Erfolg.

Linken-Politiker Schulze hatte zudem als Übergangslösung vorgeschlagen, Berliner Studierende ins Sozialticket aufzunehmen, das unter anderen Arbeitslosengeld-II-Empfängern zusteht. Dies lehnt der Senat jedoch ab, wie die Verwaltung in ihrer Antwort auf die Anfrage des Linken-Politikers mitteilte.

Der Weg ins Sozialticket ist für manche Studierende dennoch über einen Umweg möglich. Wer kein Bafög beziehen kann, aber so wenig Einkünfte hat, dass ein Wohngeldanspruch besteht, erhält mit dem Wohnungsberechtigungsschein auch Anspruch auf das Sozialticket für den öffentlichen Verkehr. Dieses kostet noch bis Ende 2023 monatlich 9 Euro.

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