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Tim Heucke, Projektkoordinator der Berliner Lokalgruppe von "Studieren ohne Grenzen"

© privat

Studi am Start: Tim Heucke: „Studieren ohne Grenzen“ hilft Agrarwirten in Kongo

Hochschulbildung auch in Krisen- und Kriegsregionen ermöglichen: Das versucht die Organisation „Studieren ohne Grenzen“, in der sich der Berliner Medizin-Student Tim Heucke engagiert.

Tim Heucke studiert Medizin im dritten Semester an der Charité. Und er setzt sich seit Beginn seines Studiums dafür ein, dass Hochschulbildung auch in Kriegs- und Krisenregionen zugänglich gemacht wird. 

Jedes Jahr vergibt die Berliner Lokalgruppe des Vereins „Studieren Ohne Grenzen“ 16 Stipendien an ausgewählte Studierende der Agrarwirtschaft aus der nordkongolesischen Stadt Mweso. Diese beinhaltet unter anderem die Deckung der Studiengebühren.

Der 23-Jährige ist in der Gruppe als Projektmanager für die Koordinierung der Bewerber:innen zuständig. Worauf es bei der Auswahl der Stipendiat:innen ankommt: dass das landwirtschaftliche Entwicklungsprojekt, das bei der Bewerbung gefordert wird, möglichst konkret und überzeugend ist. Das kann die Bewirtschaftung eines Feldes bedeuten oder den Aufbau einer eigenen Farm, erklärt Heucke. „Sinn ist ein Multiplikatoreffekt. Etwas, was der Gesellschaft vor Ort nützt.“

Aktuell werden 36 Studierende gefördert. Das Projekt finanziert sich ausschließlich durch Spenden. Unterstützt wird die Gruppe von ihrem Partner CADEP, einer lokalen Nichtregierungsorganisation in Mweso. 

In dieser Runde gebe es eine Verzögerung, berichtet Tim. Obwohl das Semester schon angefangen habe, liefen im Moment immer noch die Bewerbungsverfahren. Ende letzten Jahres haben Rebellengruppen den Osten des Landes eingenommen, sodass viele Menschen aus ihren Dörfern in andere Teile des Landes fliehen mussten, erzählt er. Auch die Universität vor Ort musste schließen. „Zu unserem Partner dort konnten wir in der Zeit keinen Kontakt aufnehmen.“ Mittlerweile habe sich die Situation etwas gebessert, auch die Lokalgruppe hat wieder ihre Arbeit aufnehmen können. 

In der Zwischenzeit haben er und die anderen Ehrenamtlichen man vor allem Veranstaltungsreihen zu dekolonialen Perspektiven in Berlin organisiert. Hier wolle man vor allem Nicht-weißen Menschen eine Bühne geben. Ob er es problematisch fände, dass die Gruppe selbst fast ausschließlich aus weißen Menschen bestehe? „Es wäre schön, wenn auch unsere Gruppe etwas diverser wäre. Ich verstehe, dass der Mangel auch ein Kritikpunkt sein kann“, sagt er. 

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